Für Freunde der dicken Reifen – DIE 3. FATBIKE-JAM

Die FatBike-Jam ist 2016 in ihre dritte Auflage gegangen. Vor drei Jahren hat Jan Zander (Trailtech.de) die Initiative ergriffen und die Jam im Harz, genauer gesagt am Andreas-Schmitt-Berg ausgerichtet. Vergangenes Jahr nahm sich Peter Schult (oder war’s der Uli??) aus Kühlungsborn der Sache an und lud die Fatbiker-Gemeinde an den Ostseestrand ein. DAS war natürlich das Gelände schlechthin für Fat-Bikes. In diesem Jahr nahm Helmut Mauer den Faden auf, um den Freunden der dicken Pneus Gelegenheit zum Plausch und Biken zu bieten. Zwar gibt es im Kaufunger Wald derzeit weder einen Bike-Park noch einen Sandstrand, dafür aber ein mit viel Geschichte beladenes Gelände.

Auf dem Gelände von Frank Horn (Waldhorn)
Auf dem Gelände von Frank Horn (Waldhorn)

Gut 20 Kilometer östlich von Kassel befand sich zu Zeiten des zweiten Weltkriegs eine der größten Munitionsfabriken des dritten Reichs. Zahlreiche Spuren der damaligen Zeit zeugen auch heute noch von der bedrückenden Geschichte und bieten viele Möglichkeiten, sich damit auseinander zu setzen. Und genau hier lag das Zentrum der dritten Fatbike-Jam. Zunächst war am Samstagvormittag Treffpunkt an Mauer Bike Shop. Helmut hatte gemeinsam mit Maik ein kleines Unterhaltungsprogramm mit den Trailern des TSV-Heiligenrode um Wolfgang Wenzel zusammengestellt.

Startaufstellung für die Tour nach Hirschhagen
Startaufstellung für die Tour nach Hirschhagen (Bild: Mauers Bike-Shop)

Die Jungens und ein Mädel ließen sich auch vom Regen nicht aufhalten und hüpften in beeindruckender Manier über die Palettenstapel. Am späten Nachmittag kamen dann Carsten Wagner und ich ins Spiel. Unsere Aufgabe war es, den Tross an Bikern auf nicht ganz direktem Weg zum Festival-Gelände nach Hirschhagen zu führen. Möglichkeiten gab es viele, entschieden haben wir uns am Ende für eine Route, die immer noch über 400 Höhenmeter auf 21 Kilometern Strecke bot. Ganz kleine Trailstücke waren dann auch noch dabei, jedoch führte ein großer Teil des Weges über Schotterpassagen. Nur zu gerne hätte Peter noch eine wenig mehr im Schlamm gewühlt, ein großer Teil Biker war aber angesichts der üblen Wetterlage gar nicht soo traurig, dass wir etwas mehr Schotter unter den fetten Reifen hatten. Noch in Kaufungen zeigte uns Carsten sehr eindrucksvoll, dass auch 4Zoll Reifen bei Schräglage auf nassem Kopfsteinpflaster gerne mal den Gripp verlieren. Zum Glück hat er den Abflug ohne Schaden überstanden. Hinter der Kunstmühle folgte die knapp 5 Kilometer lange Rampe in den Wald. Die danach erreichte Höhe beeindruckte die Freunde aus dem flachen Land, die damit wohl nicht gerechnet haben. Unterhalb des Michelskopfes rollten wir am Hang bis Fürstenhagen entlang, vernichteten kurzerhand unsere Höhenmeter bis zur B7, um sofort wieder hochwärts bis zum Festgelände in Hischhagen zu klettern. Hier wartete Frank Horn in seinem „Waldhorn“ bereits mit rauchendem Grill auf uns. Echt cool, was er hier aufgebaut hat.

Unser späteres Nachtlager. Dadurch brauchte ich kein Zelt im Regen aufbauen
Unser späteres Nachtlager. Dadurch brauchte ich kein Zelt im Regen aufbauen
Der Grill brannte schon als wir ankamen! Optimales timing :)
Der Grill brannte schon als wir ankamen! Optimales timing 🙂
Das Nachtlager. Ein letztes Mal im Sommerschlafsack
Das Nachtlager. Ein letztes Mal im Sommerschlafsack

Mehrere Blockhütten und feste Räumlichkeiten bieten hier jede Menge Platz für Festivitäten aller Art. Das Gelände wirkt wie ein riesiger Abenteuerspielplatz. Im angrenzenden „Privatwald“ war sogar ein Bike-Parcours für Testfahrten abgesteckt, echt stark. Meine Befürchtungen, alleine einen overnighter im dunklen Hirschhagener Wald machen zu müssen, erwiesen sich glücklicherweise als grundlos. Zu dritt haben wir unter dem großen Schuppendach genächtigt, drei Leutchen haben sich in Zelte verkrochen und ein weiterer Teil hat sogar im Auto/Bus übernachtet. Der Samstag stand ganz im Zeichen des testen von Bikes. Sogar ein Salsa Bucksaw war mit im Gepäck und natürlich jede Menge halbfette elektrische Spezies. Am Nachmittag führte Rene (Mauers Bike-Shop) eine Runde über das historisch belastete Gelände. Dazu gehörte ein Besuch des alten Kohlenbunkers, weiterer Gebäudeteile und Bunker, sowie des alten Bahnhofs. Noch vor Einbruch der Dunkelheit hieß es für mich Abschied nehmen, denn ich musste mich samt Bike noch ein wenig für die am nächsten Tag anzuführende Steinetour pimpen.
Nun heißt es wieder warten, bis zur nächsten Fatbike-Jam in 2017. Vielleicht im Erzgebirge?? Wir werden sehen….
Wer im mtb-forum noch ein paar Filme schauen möchte, wird hier fündig: http://www.mtb-news.de/forum/t/fatbike-jam.819766/#post-14092665
Vielen Dank an Peter für die Mühe!!

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2 Thoughts to “Für Freunde der dicken Reifen – DIE 3. FATBIKE-JAM”

  1. Carsten

    Moin Mario,
    schöner Bericht zu einem sehr gelungenem Event.
    Ja der Veranstalungsort hatte schon was faszinierendes an sich auch die urige Gaststätte von Frank.
    Am besten gefiel mir in deinem Bericht die Stelle mit dem Kopfsteinpflaster.?

    Hoffe eure Steinetour war ebenfalls so gut gelungen und unfallfrei.

    Gruß
    Carsten

    1. Mario Schön

      Hi Carsten, danke, danke! 🙂 Hauptsache, du bist ohne weitere Schäden davon gekommen. Über die Steine hat auch wieder super geklappt!

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