1. Summernighter Steinwand-Rhoen

Über Facebook kann jeder denken wie er will, aber für die Vernetzung von Radsportlern über die lokalen Grenzen hinaus ist es überaus nützlich! Dies zeigte sehr anschaulich der erste Summernighter vor der Steinwand in der Rhön. AnTe nahm sich dessen Organisation an und ist gleichzeitig auch Admin der Facebookgruppe „Overnighter Germany“. Dort tummelt sich eine große Meute, die mit bepackten Rädern gerne Touren unternimmt. Und das am liebsten kombiniert mit einer Übernachtung unter freiem Himmel, bis hin zu echten „Bikepacking-Rennen“.

Persönlich kannte ich innerhalb der Gruppe bislang nur Jochen. Wir haben uns das erste Mal 2017 während dem 1. Candy B. Graveller real gegenüber gestanden. Ein Jahr später startete ich bei dem von ihm organisierten Mainfranken-Graveller. Und dann noch Rolf: Wir beide haben beim HolyGravel mal zufällig nebeneinander gezeltet und 2021 war ich am Start beim Lemberger-Gravel, den Rolf mit auf die Beine stellt. Alle anderen Teilnehmer waren mir ansonsten lediglich mit ihrem „Alias“ bei Facebook mal begegnet. Oder auch noch gar nicht. Aber egal wie, es war ein echt starker Haufen (positiv) Verrückter.

(Bild: Sven Freibott) Die Meute des 1. Summernighter an der Steinwand

Unser Spot in der Rhön war von AnTe gut gewählt. Im Gasthaus „Zur Steinwand“ konnte, wer wollte, sich verpflegen. Und im Garten stand uns eine große Wiese für Zelte inklusive Feuerstelle zur Verfügung. Ja, na klar, auch Wohnmobile finden hier ein Plätzchen. Komfort, bis auf ein nutzbares WC, gibt es ansonsten keinen. Das Gasthaus steht auf satten 620 Metern.

Die Anreise zum Spot erfolgte individuell und sehr unterschiedlich. Via Facebook gab es hin und wieder Statusmeldungen von unterwegs. Ich selbst wählte diesmal eine Kombination aus Pkw und Gravelbike und parkte in Rotenburg am Ufer der Fulda. Mir hängt die Corona-Infektion immer noch etwas in den Knochen. Normal benutze ich ja gerne die Bahn, aber Regionalzüge sind in Zeiten des 9€-Tickets für Radfahrer ein unkalkulierbares Risiko. Einige ließen sich trotzdem nicht abschrecken und überbrückten etwas Distanz mit dem Zug. Oder fuhren einfach komplett mit dem Bike an, ohne jegliche Unterstützung. Für die Verproviantierung wählte ich das Örtchen Dipperz. Die Meisten Teilnehmer kamen allerdings aus Richtung Süden und wählten einen Kurs über Poppenhausen. Auf meiner Strecke über die gut 75 Kilometer war ich relativ flott unterwegs und als erster am Spot. Nach der Anmeldung im Gasthaus Steinwand fuhr ich noch ein paar Kilometer weiter aufwärts bis zum Fuldaer Haus, um die geniale Fernsicht in der tief stehenden Sonne zu genießen. Als ich zurückkehrte, war Chris dann einer der ersten aus der Gruppe, den ich traf…. im Minutentakt kamen schließlich weitere Bikepacker hinzu.

Die Zeltwiese wurde schnell bezogen. Diejenigen, die keine Lust auf Gastwirtschaft hatten, kochten selber am imaginären Lagerfeuer. Gesprächsstoff gab es natürlich reichlich. Ein offenes Feuer war uns auf Grund der Trockenheit versagt. Leidlich versuchten ein paar kleine LED-Lämpchen die Atmosphäre zu imitieren, da waren die hier und da entzündeten Gas- oder Spirituskocher schon deutlich dichter an der Lagerfeuer-Romantik 😉 Vor allem strahlten die auch etwas Wärme ab. Wir konnten es kaum glauben, aber mit der untergehenden Sonne wurde es merklich frischer, völlig ungewohnt in diesem Sommer. Es kühlte dann sogar so weit ab, dass wir einfach alles anzogen, was das Gepäck hergab. Teilweise war das nicht sonderlich viel. Eric (? man möge mich hier berichtigen, wenn es ein anderer war 😉 ) zum Beispiel begnügte sich für die Nacht mit einer halben Isomatte und einem Biwaksack. Ohne Schlafsack! Das wäre nix für so eine Frierkatze wie mich.
Jochen und AnTe hatten sich für den ersten Summernighter noch ein paar „Goodies“ einfallen lassen. So wurde ein T-Shirt Prototyp mit Overnighter-Logo gezeigt, dass es auch bald zu kaufen geben soll. Außerdem hat Jochen echt coole Aufkleber entworfen.

Sonntagmorgen wurde gemütlich gefrühstückt und dann noch das Gruppenfoto aufgenommen. Gegen 10 Uhr hieß es schließlich Abschied zu nehmen. Ein Grupetto fuhr gen Süden, ich allein nach Norden. Anfangs eine leicht abgewandelte Strecke zum Vortag, ab Hünfeld dann aber wieder identisch. War es die kurze Nacht, vielleicht ein Tempo etwas höher als üblich, oder doch noch Corona-Nachwehen, dass ich am Auto nach nur 70 Kilometern ziemlich platt ankam? Na ok, längere Strecken liegen auch schon etwas zurück, also wahrscheinlich von allem etwas.

ABER: Sehr schön war’s! Ein dickes Dankeschön in Richtung AnTe für’s kümmern und reservieren des Spots und Jochen für die graphischen Arbeiten. Die Aufkleber bekommen Ehrenplätze 🙂 Und Sven für’s Fotografieren: Ein gutes Auge in Verbindung mit vernünftigem Glas kann eben doch kein smartphone ersetzen!

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2 Thoughts to “1. Summernighter Steinwand-Rhoen”

  1. Andreas Heinz

    Hallo Mario,
    Schön geschrieben!
    Ich hatte es irgendwie nicht auf dem Schirm, das hätte mir sicherlich auch gefallen.
    Na ja vielleicht gibt es noch einen Herbstovernighter,dann bin ich dabei.
    Grüße an dich & die holde Gattin,
    Andreas

    1. Mario Schön

      Hi Andreas, menno, das ist echt schade! Ich hätte gewettet, dass du dieses event auf dem Schirm hast und einfach keine Zeit hast. Sonst hätte ich nachgehakt!
      Ok, demnächst also immer ein „Erinner mich“ 😉
      Im Herbst geht bestimmt noch was! Danke und die Grüße gebe ich gern weiter.
      LG
      Mario

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