Närrisches Wochenende in Kassels Osten

Für sein Programm zum Einläuten der fünften Jahreszeit hat Helmut Mauer mich am Wochenende um den Martinstag als Fat-Bike-Guide angeheuert. Nicht etwa als Laternenausfahrt, sondern bei mehr oder weniger Tageslicht. Möglichst abwechlungsreich die Strecke unterwegs, sollte sich auch Neulingen auf den breiten Schlappen deren Vorteile erschließen. Die Skepsis gegenüber den breiten Reifen ist ja immer noch stark verbreitet. Während ich mir am Samstag eine kleine Runde durch den Kaufunger Wald überlegt hatte, war der Sonntag an die feuchten Bedingungen angepasst, etwas gemütlicher und nicht ganz so anspruchsvoll.

Regnen verboten 😉

Der Fat-Biker liebt weichen Untergrund, gern in Form von Schnee, Sand oder Schotter, aber wenn’s nichts anderes gibt, wird auch mit Schlamm vorlieb genommen. Letzteres gab es an dem Wochenende reichlich. War es am Samstag nur von unten feucht, gesellte sich am Sonntag auch noch kräftiger Regen hinzu. Eine gute Gelegenheit also, neue Schutzausrüstung auf seine Tauglichkeit zu prüfen (Kleiner Tipp meinereiner: Endura MT500 Regenjacke) ….Am Samstagnachmittag füllt sich der Parkplatz vor dem Shop mit allerhand tourenbereiten Bikern. Doch zu meiner Überraschung fast durchgängig mit Bereifung schmaler der drei Zoll! Eine Ausnahme bildete eine kleine Gruppe der „Fulle Ridaz“, die aber mangels Profil und geeigneter Übersetzung nicht mit ins Gelände wollen. Die Jungs nehmen statttdessen eine eher publikumswirksame Runde in Richtung der zeitgleich stattfindenden „Tattoomenta“ in der Stadt. Unsere gefahrene Runde ist schnell erzählt: Zunächst dem Lossebach folgend ins Kalkbergrevier, dann aufwärts zum Gut Windhausen und den Kassel-Steig bis zum Affendenkmal noch mitgenommen. Dann rüber zum Sensenstein, Maiertrail nur zur Hälfte, Königsalm und Abfahrt zum Steinertsee. Durch Kaufungen zurück zum Bikeshop. Die etwa 30 Kilometer lange Strecke hat gereicht, Ross und Reiter einheitlich mit brauner Masse zu bedecken 🙂 Als Belohnung gibt es dann feinste Verpflegung: Kartoffel-, Kürbissuppe oder frisch gebräunte Würstel vom Grill und Erfrischungen aller Art. Am späten Nachmittag gibt es dann noch interessante Gespräch zu verfolgen, die sich oftmals um die Elektrifizierung drehen. So sind zum Beispiel sehr erfolgreiche Menschen aus dem Elektro-Motorradsport zugegen, die schon Weltmeistertitel eingefahren haben (Münch Racing Team). Matthias Himmelmann gibt als Fahrer genauso Infos zum Antrieb, wie Thomas Schuricht, der Konstrukteur des Motorradantriebes. Aus diesem Kreise steht auch ein Fatbike bereit, das mit Leistung nur so strotzt. Wie beim Motorrad, wird hier am rechten Griff gedreht, um die elektrische Unterstützung anzufordern. Hier heißt es behutsam drehen, oder besser anschnallen! 🙂

WOW! Das Surly Big Fat Dummy!

Am Sonntag morgen ist um 11 Uhr Treffen für die zweite Ausfahrt. Sagte ich schon, dass es regnet? Naja, Fat-Bike-Bedingungen eben. Eigentlich wollte ich den Andi von Mauers Bikeshop ja überreden, mit dem unglaublich schicken Surly Big Fat Dummy mit zu fahren, um unterwegs ein paar Bilder zu schießen. So richtig wollte er dann aber doch nicht ran…war’s zu früh, zu viel Regen oder einfach die Tatsache, dass das Bike noch kein Gelände gesehen hat?? Egal, wir starten trotzdem zu einer Ausfahrt. Aber Andi mit Fully. Und zu meiner Freude bleiben wir auch nicht nur zu zweit, sondern es gesellen sich noch die beiden Schmidties (Klaus und Petra) sowie der Matthias (auch vom Shop hinzu). Zu fünft geht es also im strömenden Regen zunächst Richtung Fulda-Aue, wir kämpfen uns hinauf auf das lange Feld bei Baunatal und rollen dann auf dem „R1“ wieder zurück nach Kassel. Der Ausflug war OK, ab der halben Strecke hat der Regen sogar aufgehört. Kalt und klamm war’s aber trotzdem. Wenn man dann aber so herzlich mit heißer Suppe empfangen wird, war alles halb so schlimm 🙂 Im Shop tummeln sich wieder die Gäste, wir, die Biker ziehen nach einer Stärkung unseres Weges. Unter die heiße Dusche! 

Ein spaßiges Wochenende war das. Die ehemals aufblühende Ära des Fatbikes scheint vorbei. Es gibt noch einen überschaubaren Kreis von Anhängern, aber der „Hype“ ist erstmal durch. Mir macht das nichts, denn das Virus von einst wirkt noch immer in mir. Gegenmittel gibt es bislang keine! Linderung verschafft nur Fat-Biken 🙂 

Und zum guten Schluss noch etwas in Schwarz-Weiß 🙂

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6 Thoughts to “Närrisches Wochenende in Kassels Osten”

  1. Thomas

    „Maiertrail nur zur Hälfte“ – ja, da sieht es gerade echt böse aus!

    1. Mario Schön

      Der letzte Sturm ist das Eine, die Forstwirtschaft das andere „Problemchen“. Im Wald hat man es grad echt nicht einfach!
      Aber der halbe Maiertrail war eher der Zeit geschuldet 😉

  2. Fabian

    Danke noch einmal für die Taschen und Zeit Tipps!
    Wollte Kommentar hinterlassen, damit ich die Neuigkeiten in deinem Blick mitbekomme.
    Liebe Grüße Fabian

    1. Mario Schön

      Alles klaro Fabi, sollte jetzt klappen 🙂

  3. Helmut Mauer

    Hallo Mario du bist Deutschlands bester Fatbaiker – Danke nochmals!! 😜
    Grüße von Helmut und Team

    1. Mario Schön

      Danke des Lobes Helmut ☺️ ich sehe den neuen Entwicklungen gespannt entgegen und freue mich auf weitere spaßige Touren 👌🏼

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