Auf dem Unstrutradweg. Tag1

Seit der Anschaffung eines eBikes für meine Frau kommen wir beide auch auf den Rädern prima miteinander klar. Inzwischen ist das jetzt schon unser dritter gemeinsamer Fahrradurlaub 🙂 Diesmal sind wir den Spuren des Radelmädchens gefolgt. Jule hatte 2018 eine Tour auf dem Unstrutradweg unternommen und diesen bestens dokumentiert. Allein die Bilder waren schon Grund genug, diese Strecke auch selbst einmal zu „erfahren“.

Am Bahnsteig Bahnhof Wilhelmshöhe

Die 1. Etappe von Silberhausen bis Dachwig

An einem Montag Mitte September starten Ina und ich von unserer Haustür aus in Richtung Bahnhof Wilhelmshöhe. Dort wollen wir in die Regionalbahn einsteigen und uns bis in die Nähe der Unstrutquelle bringen lassen. Zur Steigerung unserer Unterhaltung hat die Bahn gleich eine Überraschung parat. Sie erhöht nicht nur schrittweise die Verspätung, sondern wechselt kurz vor der Einfahrt des Zuges auch noch schnell das Gleis. Das ist uns erstmal alles egal. Wir sind sowas von tiefenentspannt, denn wir müssen ja nicht umsteigen 🙂 In Hann.Münden stockt unsere Weiterfahrt unerwartet: Das Licht geht aus, der Motor geht aus und die Ansage, dass wir auf unbestimmte Zeit im Bahnhof bleiben, lässt Ratlosigkeit aufkommen. Nicht nur bei uns, sondern auch beim Zugpersonal! Als Grund wird ein Defekt auf der Strecke genannt. Tja, irgendwann stehen wir dann tatsächlich so lange rum, dass wir mit dem Folgezug zusammengekoppelt werden. Nach 64 Minuten Stillstand geht unsere Fahrt endlich weiter und wir kommen unserem Zielbahnhof näher: Silberhausen, nur etwa 5 km von der Unstrutquelle entfernt. Juchu, weit nach 11 Uhr schwingen wir uns gut ausgeruht in den Sattel. Die Sonne steht der Jahreszeit entsprechend „steil“ am Himmel, die 6 Grad von heute Morgen sind längst vergessen. Den Plan B zur Erreichung unser gebuchtes Etappenziels parke ich erstmal zwischen. Auch wenn meine mit Komoot geplante „Gravelbike“-Anfahrt zur Flussquelle uns nicht gerade dorthin beamt. Ich bekomme fast schon ein schlechtes Gewissen ob der Planung. Ein Stück des Kanonenbahnradweges nehmen wir bei der Gelegenheit natürlich auch gleich mit. Leider gibt es auf dem kleinen Stück keinen Tunnel.

Das platte Land lässt uns recht zügig voran kommen. Ina kann die ganze Zeit im Eco-Modus fahren. Die Stadtrundfahrt durch Mühlhausen verschieben wir und machen stattdessen weiter Strecke. Erst kurz vor Bad Langensalza legen wir am Ufer der Unstrut eine längere Pause ein und futtern aus unseren eigenen Vorräten. Das Städtchen durchfahren wir mittig und schauen uns auch etwas genauer um. Die Altstadt kann mit ihren kleinen Häuschen und gemütlichen Gassen überzeugen. Ab hier befahren wir auch ein Stück der Strecke vom CandyB-Graveller. Besonders erinnere ich mich an den Ort Großvargula: Hier konnten wir 2018 unsere komplett verschlammten Räder mittels Hochdruckreiniger absprühen und wieder gangbar machen. Diesmal ist alles staubtrocken, der Boden knochenhart. Unsere erste Etappe sollte eigentlich in Herbsleben enden, hier gab es allerdings keine freien Quartiere mehr. Anscheinend hatten mehr Radfahrer die gleiche Idee wie wir, obwohl wir unterwegs kaum auf Radreisende treffen. Fündig für eine Bleibe wurden wir 4 Kilometer südlich in Dachwig. Eine ehemalige Mühle bietet hier ein sehr lauschiges Ambiente. Wir übernachten im „Weizen“ 🙂 Sehr cool!

Unsere Tagesbilanz kann sich sehen lassen. Mit der Anfahrt zum Bahnhof bringen wir es auf 92 Kilometer und knapp 400 Höhenmetern! Inas Akku hat immer noch für über 25 Kilometer Restkapazität (Eco).

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