RalphsGedenkTour

Eine besondere Tour steht am 19. Oktober im Tourenkalender der Funbiker. Eine Tour, die ganz unter dem Stern eines am 14.10.2012 verstorbenen Vereinskameraden steht.
Mit einem Streckenverlauf, wie er Ralph sicherlich auch gefallen hätte. Dem Routing hat sich unser „Ossi“ 😉 (sorry Andreas),  angenommen und ein sehr ordentliches Profil zusammengestrickt, an dessen Ende wir zu Gunsten des Tageslichtes noch ein paar „Maschen“ fallen lassen…

Wir starten mit neun Bikern an der Turnhalle in Heiligenrode und erschlagen gleich hinter der Autobahnbrücke die ersten Höhenmeter im Eichwald. Das Farbenspiel hier ist zu dieser Jahreszeit prächtig unter den ganzen Eichen, durch die die Sonne aus beinah stahlblauem Himmel hindurch scheint. Es schließt sich die Durchfahrt von Bettenhausen an, wo wir einen vermeintlich neuen Trail finden, jedoch wieder umkehren müssen, da an seinem Ende weder eine Überquerung oder Unterführung der Dresdner Straße zu finden ist. Egal, ein Versuch war’s mal wert. Hinter der Hafenbrücke wird es dann wieder interessant, denn auf mir bislang unbekannten Wegen durchstreifen wir das Wesertor bis auf den Möncheberg, immer abseits der großen Straßen. Wir folgen ein Stück dem Lauf der Ahne, als Andi plötzlich einen Haken schlägt. Vorbei am Kulturzentrum Schlachthof arbeiten wir uns über die Holländische Straße vor (ich fühle mich beinah wie bei einer Stadtrally) und erreichen auf mir ebenfalls unbekanntem Weg Rothenditmold.

Erst am Mittwoch bin ich dem kleinen Trail am Döllbach zwischen dem Daimler-Werk und dem Rangierbahnhof gefolgt, den wir nun auch wieder nutzen, um nach Vellmar zu gelangen. Ein kurzer Stop an Ralphs Haus und weiter geht die Fahrt über den Ziegenberg, Richtung Heckershausen und hinauf auf dem Schäferberg. Hier legen wir im Friedwald, an Ralph’s Ruhestätte, eine Pause ein…
Ein strammes Tourenprofil liegt nun vor uns. Der Staufen-Berg wird zum Glück nur gestreift, auf den Gipfel des Stahlberges müssen wir natürlich alle rauf, der Aussicht wegen.

Aber die ist es dann auch wert. Über ein paar schöne Trails streifen wir nördlich Weimar und arbeiten uns bis in die Nähe von Calden vor. Aber noch vor der Lindenallee, die vom Schloss Wilhelmstal zum Lindenrondell führt, biegen wir nach Westen ab, direkte Richtung nach Fürstenwald. OK, so direkt dann auch wieder nicht, denn in dem Wald schlagen wir einige Haken auf schlammigem Untergrund. Andi’s Thüringische Anweisungen, wie, man möge doch oben „watten“ und auf die „Drehls“ achten, heitern die Hessischen Gemüter immer wieder auf. Stellenweise ist wegen zugeschlammter Reifen kaum noch ein vorwärts kommen, kurz wird sogar auch mal das Radl „gestoßen“ (Österreichisch für Schieben 🙂 ).
Mit fortschreitender Zeit versteckt sich die Sonne allmählich hinter den aufkommenden Wolken und mit ihr schwinden die Kräfte in den Schenkeln.

Mit etwas Mühe können wir unseren Guide davon überzeugen, dass die geplante Überquerung des Dörnbergs besser einem ordentlichen Kaffee-Gedeck zwecks Kraft auftanken geopfert wird. Und so steuern wir mehr oder weniger ohne große Umwege die Waldgaststätte Erlenloch im Habichtswald an. Hier wird die Platte geputzt, alles was an Kuchen und Sahne noch vorhanden ist, landet auf unserem Tisch. Trotzdem schaffen wir es, noch deutlich vor Einbruch der Dunkelheit den Heimweg über die Hessenschanze anzutreten. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir nach knapp 60 Kilometern und 720 Höhenmetern wieder Heiligenrode.