Ederseetrails

Der Edersee ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Wer dachte, dass er bei Dirks Tour am letzten Samstag auf längst bekannten Pfaden unterwegs sei, der wurde eines Besseren belehrt. Obwohl der Kellerwald sich gleich mit zwei Respekt einflößenden Titeln wie Weltnaturerbe und Nationalpark schmückt, gibt es immer wieder ein paar sehenswerte Veränderungen. Selbst die Trails des Urwaldsteigs bieten je nach dem, von welcher Richtung man sie befährt, immer neue Herausforderungen. Von leicht bis schwindelerregend oder gar „lebensgefährlich“, findet sich eine beachtliche Bandbreite an Fahrspaß!

Urwaldsteig
Das Wegzeichen des Urwaldsteigs

Traditioneller Ausgangspunkt der SG-Stern Tour ist der Parkplatz an der Sommerrodelbahn in Nieder-Werbe. Kostenlos und sehr idyllisch kann man hier sein Fahrzeug parken. Nachdem sich der smart schon in der Pfingstwoche mit dem Rennrad als Transportesel angeboten hat, habe ich es mir nicht nehmen lassen und ihn diesmal mit Fatbike beladen. Klar, ohne Demontage der Räder und des Sattels würde das natürlich nicht funktionieren. Aber wenn man den Aufwand treibt, dann passt sogar auch noch einiges an Gepäck in den, wie Thomas es so schön formuliert hat, „Elefantenrollschuh“.

Smartbeladung
Von wegen klein! Auch ein Fatbike findet im Smart seinen Platz.
Kellerwaldsteig
Auf dem Weg zum Knorreichenstieg

Vom Parkplatz aus starten wir zu sechst am Nordufer in westliche Richtung (Scheid). Anfangs ein Stück auf Teer, nach etwa zwei Kilometern biegen wir dann auf Schotter ab und gewinnen recht schnell an Höhe. Wir stoßen auf den Urwaldsteig und folgen ihm bis zum ersten Touren-Highlight, dem Knorreichenstieg. Die rund 800 Jahre alten Eichen versprühen einen ganz besonderen Charme und es lohnt hier immer, ein paar Minuten inne zu halten, um die Stimmung aufzunehmen. Weiter geht die Fahrt, mit leicht welligem Profil und auf schönstem Waldboden immer zwischen 300 und 400 Metern Höhe dem Seeufer folgend.

Ballanceakt
Geschicklichkeitsübungen unterwegs

Gruppenbild1
Kurze Rast am Steinmännchen-Feld

Wir sind vielleicht eine Stunde unterwegs, als wir das Jugend- und Naturcamp am Hochstein erreichen. Schon im letzten Jahr schwärmte Dirk von dem Karotten-Nusskuchen. Den müssen wir heute natürlich alle probieren. Der Wirt, ein Weltenbummler, der mit dem Betrieb der kleinen Hütte irgendwelche Projekte in Marokko unterstützt, bietet uns außerdem noch selbstgebackenen Zwetschenkuchen und Kaffee, von ihm persönlich aus Marokko importiert, an. Wir haben eine Menge Spaß mit ihm und sorgen wohl für eine Tages-Rekordeinnahme. Wenig später ist in Herzhausen schließlich das westlichste Seeufer erreicht und wir arbeiten uns nach Überquerung der Eder hinter dem Kellerwald-Naturparkzentrum wieder in luftige Höhen. An einem Wanderparkplatz verlieren wir plötzlich den Urwaldsteig und folgen eher unfreiwillig einem Wanderweg, der mit einem Fingerhut Symbol gekennzeichnet ist. Keine wirklich gute Idee, denn es handelt sich hierbei um einen naturbelassenen Pfad, der einiges an Tragearbeit wegen etlicher querliegender Baumstämme erfordert. Nach etwa drei Kilometern stoßen wir aber wieder auf den Urwaldsteig und fahren nun in bekanntem Gebiet. Ein Stop am „Christians-Eck“ markiert einen weiteren Höhepunkt, den ich persönlich noch gar nicht kannte. Schon auf dem Weg dorthin fahren wir durch ein Stück Kiefernwald mit echtem mediterranem Flair.

Gruppenbild2
Der Aussichtspunkt „Christians Eck“
AusblickGeniesser
Hier lässt es sich wirklich gut „fernsehen“

Vor lauter Ausblicken und kleinen Pausen läuft uns inzwischen die Zeit ein wenig davon. Natürlich machen wir auch einen Stopp in Rehbach. Ein Fischbrötchen an der Räucherei ist Pflicht, es gibt auch einzelne, die noch eine Bratwurst zum Dessert hinterherschieben 🙂 Die nächste Bergwertung steht uns bevor. Der Peterskopf mit seinen zwei Staubecken will noch „erfahren“ werden. Bis ganz oben auf den Gipfel kommen wir nicht, hier ist zurzeit eine Baustelle.

Peterskopf
Unterhalb des großen Staubeckens auf dem Peterskopf

Bis zur Staumauer führt uns Dirk einmal mehr über einen mir bislang unbekannten Pfad. Hier unten sind wir erstmals mit richtigem Touri-Rummel konfrontiert, dem wir aufgrund der knapp gewordenen Zeit auch nicht so leicht entfliehen können. Wir benutzen des schnelleren Vorankommen wegen den Radweg bis kurz hinter Waldeck, bevor uns der Urwaldsteig wieder die gewohnte Einsamkeit bietet. Weitere schöne Trails folgen und schließlich sind wir zurück am Ausgangspunkt unserer Tour. Ein super Tag, eine klasse Strecke und ein bestens gelauntes Sternenteam. Mehr geht nicht! Danke für Runde Dirk.
Ins Tagebuch wandern immerhin 71 Kilometer mit 1500 Höhenmetern.Hier noch ein paar Bilder von unterwegs:

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2 Thoughts to “Ederseetrails”

  1. signe

    Ein bisschen neidisch bin ich ja schon. Auch wenn die Ostsee gerade einiges gut macht 😉

  2. Thomas

    Schöne Tour. Da bekommt man Lust…

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