Immer wenn die Sonne am längsten scheint und senkrecht über dem Wendekreis steht, dann nehmen das besonders die Skandinavier und einige Baltische Staaten zum Anlass einer Feier. In Finnland wird „Juhannus“ gefeiert, in Schweden der „Midsommar“, im Russischen St. Petersburg wird gleich den ganzen Monat durchgefeiert, im südenglischen Stonehenge sammeln sich die verrücktesten Gestalten zu diesem Anlass und in Heiligenrode veranstaltet die Skiabteilung des TSV-Heiligenrode den legendären Sommernachtslauf.
Der findet, so ganz genau weiß man es auch im Vorstand nicht mehr, seit mindestens 25 Jahren statt. Fast immer über die gleiche Strecke. Oder sagen wir es besser so: Der Start und das Ziel sind auf jeden Fall immer fix gewesen. Die Strecke, die gelaufen, oder seit einigen Jahren auch von Bikern gefahren wird, variiert immer ein klein wenig in Abhängigkeit des „Führenden“.
Die Veranstaltung ist kein Rennen, darauf legt die Abteilung wert. Jeder, der Spaß an der Bewegung hat, soll angesprochen sein. Und so finden sich durchaus Alternativen für den Startpunkt. Die echten Ausdauerfreaks starten selbstverständlich an der Mündung der Nieste, dort in Sandershausen, wo sie in die Fulda fließt. Auf dem Weg bis in das Quellgebiet auf dem 644 m hohen Bilstein im Kaufunger Wald sind ab der Mündung gut 23 Kilometer und an die 500 Höhenmeter zu bewältigen. Der nächstmögliche Startpunkt liegt dann im kleinen Örtchen Nieste.
Von hier aus sind es nur noch gut 10 Kilometer bis auf den Gipfel, aber trotzdem hat man nahezu den kompletten Anstieg noch vor sich. Eine weitere Gruppe startet ab der Passhöhe am Umschwang. Hier sind es meist die Walker, die über gute 6 Kilometer Forstpiste bis hinauf marschieren.Und dann gibt es noch die Gruppe der „Logistiker“, also der Transporteure, die die Sportler wieder nach Hause kutschieren. Sie wandern ab dem Parkplatz vom Gut Giesenhagen bis auf die Hütte, was dann irgendetwas zwischen 3 und 5 Kilometern Fußmarsch bedeutet.
Auf den Abtransport vom Bilstein sind die Radsportler weniger angewiesen. Sie genießen ihre Unabhängigkeit in Form einer beleuchteten Talfahrt, in Fachkreisen auch „nightride“ genannt. In diesem Jahr waren es so viele Biker wie nie. Kein Wunder, denn eine neun Helme zählende Gruppe aus den Reihen der Funbiker hat sich dem Event angeschlossen.
