Die Vorbereitungen für den Candy B. Graveller laufen

Langsam wird es spannend: Der 28. April und damit der Start des Candy B. Graveller rückt in greifbare Nähe. Allmählich macht sich eine gewisse Nervosität in mir breit. Am meisten beschäftigt mich zur Zeit die Frage meiner Fitness. Der Track inklusive des Streckenprofils ist bislang unbekannt. Dessen Verteilung sollte ca. drei Wochen vor dem Start erfolgen, kann also nicht mehr lange dauern. Von einer generalstabsmäßigen „Vorbereitung“ meinerseits kann keine Rede sein. Wie weit mich meine „normale“ Kondition und das Sitzfleisch bringt, werde ich erleben. Mit dem neuen Bike, einem Specialized Sequoia, bin ich jedenfalls schon mal sehr zufrieden. Wir beide hatten inzwischen einige Wochen zum Kennenlernen, so dass ich ein erstes Resümee ziehen kann:

Erste Ausfahrt mit Taschen (Apidura Top Tube Pack und RevelateDesigns Pika unter dem Sattel)

 

Ich habe mich für das Modell „Elite“ entschieden, weil dieses von Haus aus, ganz entgegen dem Trend zu Einfach-Übersetzungen, mit einer Shimano zwei mal Elf-Übersetzung ausgeliefert wird (FSA-Kurbelgarnitur mit 48 und 32er Kettenblättern, hinten 11-36) . Für hügeliges Gelände und nicht zuletzt meine Schenkelchen ist das die bessere Wahl. Von mir wurde die Alu-Sattelstütze gegen ein Carbon-Modell, die hauseigene Cobl Gobl-R, ausgetauscht. Über den Komfortgewinn bin ich begeistert. Dazu trägt der Brooks „Cambium C17 carved“ natürlich auch einiges bei. Die 105er Bremsen (Shimano) verrichten einen tadellosen Job und die Brems-Schaltgriffe liegen sehr gut in der Hand. Der verbaute Lenker von Specialized ist interessant und echt bequem.

Griffiger Lenker

Er erinnert mit seiner Form ein wenig an den Salsa Woodchipper, aber die Lenkerenden sind kürzer und deutlich weniger stark ausgestellt. Die gelieferte Breite ist ausreichend, so dass auch noch eine Lenkertasche ihren Platz findet. Dennoch darf diese nicht zu üppig bepackt werden, da sonst die Bremshebel beim Schalten anecken. Problematisch ist auf Grund meiner relativ kleinen Hände, dass ich im Unterlenkergriff nicht vernünftig Bremsen kann. Die Griffe stehen in dieser Position für mich zu weit ab. Die Carbongabel gefällt mir sehr gut, zumal sie auch Gewindebohrungen für Flaschenhalter oder die schönen Salsa-Cages bietet. Die Laufräder vermitteln einen sehr stabilen Eindruck und haben inzwischen auch schon einiges an Schlaglochstrecken schadlos überstanden. Vorn und hinten sind Schraubachsen verbaut, was der Stabilität sehr entgegen kommt. Die serienmäßige Bereifung habe ich für’s Gelände ausgetauscht. Der Specialized Sawtooth (700×42) ist zunächst mal ins Regal gewandert.

Serienmäßig am Bike montiert: Sawtooth 700×42
Im Gelände etwas mehr Grip: Conti RaceKing 2.0

Montiert habe ich stattdessen einen Conti RaceKing 29×2. Das Profil bietet bei feuchten Bedingungen deutlich mehr Gripp. Bei Matsch wird er aber auch schnell an seine Grenze kommen, befürchte ich jedenfalls. Durch die mittig dicht beieinander liegenden Stollen verspreche ich mir einen akzeptablen Rollwiderstand. Zu den Naben kann ich noch nicht viel sagen, gefallen mir optisch aber sehr (sind eben schön „fett“ 🙂 ) Der Freilauf am Hinterrad arbeitet auffallend leise, der dürfte sich nach meinem Geschmack akustisch deutlich stärker bemerkbar machen.

Kurzum: Am Konzept dieses „Gravelbikes“ gibt es fast nichts zu meckern. Ähm, naja, außer am Gewicht. Da ließe sich mit Sicherheit noch etwas einsparen. Anscheinend hat Specialized nicht gerade den besten Stahlrohrsatz am Markt gewählt….inklusive Pedalen und Flaschenhalter habe ich 12,3kg gemessen! Da ist mein Fatbike auch nicht weit von entfernt 🙂 In einem Forum lies ich gar über den Einsatz von einfachem Wasserrohr…..

Was mir jetzt noch bevorsteht, ist die Auswahl der Tourenausstattung. Biwaksack statt Zelt?, Sommer- oder 4-Jahreszeiten Schlafsack?, Wasserversorgung mit Flasche(n) oder Camelback? Da ich keinen Nabendynamo für die Steckachse habe, bin ich wohl oder übel auch noch auf eine Powerbank angewiesen, oder meine Lampenakkus? Ja, Ja, alles nicht ganz einfach zu entscheiden! Immerhin: Das Navi kann ich zum Glück mit wechselbaren Zellen betreiben, so bin ich die Sorge um dessen Betrieb schon mal los. Batterien werden sich unterwegs auch kaufen lassen. Achja, da gibt es noch etwas, was mich ein wenig unruhig macht : Der Streckenverlauf, wie eingangs erwähnt. Wenn ich den Flugkorridor richtig interpretiere, bedeutet das Durchquerung des Spessarts oder etwas nördlicher des Vogelsbergs, der Rhön und des Thüringer Waldes. Im Anschluss, etwa ab der Grenzüberschreitung nach Sachsen-Anhalt, müsste es dann flacher, bzw. windiger werden….

Unterwegs zum overnighter
Der erste Test war schon mal prima

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4 Thoughts to “Die Vorbereitungen für den Candy B. Graveller laufen”

  1. Klasse Herausforderung! Da wünsche ich gutes Gelingen und freue mich auf spannende Berichte…

    1. Mario Schön

      Vielen Dank Thomas, neben dem eigentlichen Fahren wird das Schreiben von unterwegs wohl auch ein wenig zur Herausforderung 🙂 Bin gespannt, wie ich das Strommanagement hinbekomme 🙂

  2. Thomas

    Viel Spaß wünsche ich dir!!!

    1. Mario Schön

      🙂 Dankeschön Thomas!

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