Älteres Semester im Sauerland

Der Titel diese Beitrags stammt übrigens nicht aus meiner Feder! Vielmehr wurden wir von einer Gruppe „jüngerer“ Menschen so tituliert. Als „älteres Semester“. Und das direkt nach einem knackigen Anstieg, noch etwas um Luft ringend. Dort stand ein Grüppchen hochmotorisierter Gassi-Geher neben ihren Kisten auf dem Feldweg und holte uns vier mit dieser einfachen Floskel auf den Boden der Tatsachen. Mitten im Sauerland 🙂

Wie es dazu kam:

Vor kurzem sendete Dirk folgende Nachricht: Hab da was vor. Abfahrt am 11.11. ca. 15Uhr Richtung Edersee. 1. Übernachtung, dann weiter zur XY-Hütte und 2. Übernachtung. Am 13.11. zurück nach Kassel.
OK, dachte ich, klingt nach einem Plan. Nur Freitag ist eben nicht für jeden FREI, sondern ein Arbeitstag und etwas Familienprogramm am Abend. Erstmal sacken lassen, vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit, bei der Tour dabei zu sein.

Genau so ergab es sich und plötzlich waren wir sogar 4 Bikepacker! Am Freitagmittag startete Nobby von seiner Haustür aus. Er holte Dirk an seiner Arbeitsstelle ab, der nach Feierabend dort mit gepacktem Rad bereit stand. Beide fuhren über den Ederauenweg, vorbei an Gudensberg, durch Fritzlar bis an den Edersee. Bevor sie den See zur Hälfte umrundeten, gönnten sie sich eine Grundversorgung im „Zündstoff“ (Burger und Bier). Ihren Spot fürs Biwak fanden sie in der Nähe von Hertzhausen.

Am frühen Samstagmorgen traf ich mich mit Andreas am Bahnhof Wilhelmshöhe. Wir beide überbrückten mit der Bahn den ersten Teil der Strecke. Die aus dem Fenster übrigens auch nicht weniger attraktiv wirkt, wie aus dem Fahrradsattel! Endstation war für uns in Korbach. In Goddelsheim trafen wir die anderen Beiden und frühstückten erstmal gemeinsam in Medebach.

Bis zu unserem Spot war es eigentlich gar nicht mehr weit. Die einzige Schwierigkeit waren die etlichen Höhenmeter, die uns von ihm trennten. Im letzten Tageslicht erreichten wir eine idyllische Hütte, die mit einer speziellen Ausstattung glänzt. Also nicht nur vielen Sitzgelegenheiten, sondern auch mit einem versteckten „Erdkühlschrank“. Gut gefüllt mit allerlei Erfrischungen. Selbstbedienung für eine Spende. Klasse Idee hier oben auf beinah 600 Meter. Die Nacht war seltsam warm auf dem Berg. Unten im Tal herrschte Frost, wie wir am Sonntagmorgen nach unserer Abfahrt feststellen durften. Unterwegs wurden wir Zeugen (oder auch Opfer) des „Altweibersommer„. Noch nie habe ich so viele Spinnfäden in der Luft gesehen! Sie waren wirklich überall, teilweise schon unheimlich. Google lieferte die Erklärung: Es sind tatsächlich kleine Spinnen, die an ihren Fäden durch die Luft fliegen. Nach einem Kaffee und Croissants führte uns der Track zurück bis Korbach. Noch einmal bemühten wir die Bahn bis Kassel. Echt schön diese Strecke 🙂

Wie so oft, hat Dirk mit dem iPhone wieder ein Video zusammengebastelt:

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