AlpenX Team 1 (Tag 4)

Von Varusch nach S.Caterina oder die Fahrt über zwei Pässe ….
Boah, was für ein Morgen!! Die Berggipfel läuchten in der Sonne durch unser kleines Fenster. Nix wie raus aus den Federn, Katzenwäsche, Frühstück und ab aufs Rad. Die Bikes durften im Ziegenunterstand übernachten und sind wegen der nächtlichen Frostgrade noch ein wenig klamm, mit Flugrost auf der Kette.

Der ist aber verdammt schnell abgefahren, denn von der Hütte aus geht’s nur ein paar Meter abwärts, bevor wir auf unseren geplanten Track treffen und den ersten Pass des Tages in Angriff nehmen. Dort oben verabschieden wir uns schließlich von der schönen (aber sauteuren) Schweiz mit ihrem sehenswerten Engadin und betreten gleich italienischen Boden. Der Name dieses Passes klingt lustig und erinnert irgendwie an Bulli Herbigs „Der Schuh des Manitou“. Er nennt sich ChaSchauna- Pass (offenbar entdeckt vom Häuptling der Schoschonen 😉 ) und glänzt mit schlappen 2694 Metern.

Die letzten 200 Höhenmeter sind aber so brutal steil, dass selbst das Stoßen (das sagen die Schweizer zum Schieben 🙂 ) der Bikes eine Herausforderung wird. Oben ist die Aussicht genial, aber wieder derart stürmisch und eisig, dass wir schnell die Flucht ergreifen. Die Kuhfladen in den Reifenstollen sind steinhart gefroren….wie unsere Finger übrigens auch.

Unterhalb vom Pass retten wir uns zum Aufwärmen an den Kamin eines Refugios, eine alte Kaserne. Nach Kaffee und Gebäck geht’s uns wieder besser. Jetzt müssen die Bremsen zeigen was in ihnen steckt. Auf sacksteiler Schotterpiste geht’s nämlich hangabwärts bis Livigno. Hier rollen wir ein Stück am See entlang durch das Valle Alpisella und kurbeln erneut bergauf. Der Passo Alpisella steht auf dem Plan. Ein superschöner Weg mit unglaublicher Bergkulisse.

Jetzt macht das Wetter wieder einiges gut 🙂 aber der Wind ist trotzdem eisig! Am Lago di Cancan, einem ziemlich großen Stausee, legen wir eine dringend notwendige Mittagspause ein.

Für die Anfahrt von Bormio wählen wir eine alternative Route zur Teerstrasse, die sich als echt genial und sehr schön erweist. Dank Navi lassen wir Bormio schnell hinter uns (eigentlich schade, der schönen Altstadt wegen). Mit einigen Serpentinen erklimmen wir auch gleich wieder luftige Höhen. Und als wir dann denken, bis Santa Caterina ist’s doch nur noch ein Steinwurf, werden wir postwendend eines besseren belehrt. Nicht enden wollendes auf und ab fordert weniger die Beine, als die Psyche. Gegen halb Sieben haben wir es dann aber doch geschafft und beziehen Quartier im Hotel Adler. Und, man glaubt es kaum: es gibt w-LAN 🙂 2505 Höhenmeter und 69 Kilometer sind geschafft (wir heute aber auch 😉 ) Guts Nächtle!