Auf dem Unstrutradweg. Tag2

Unsere erste Tourenetappe mit über 90 Kilometern haben wir gemeistert. Die größte Sorge meiner Frau ist, wie solch ein Tourenprogramm der Hintern wegsteckt. Der gestrige Tag markiert nämlich ihren persönlicher Rekord! Mental und physisch. Die Antwort darauf liefert der Aufstieg auf’s Rad am Tag 2.

Die 2. Etappe von Dachwig bis Artern

„Och, das fühlt sich ja besser an, als gedacht“, waren Inas erste Worte nach unserem Aufbruch in Dachwig. Okay, denke ich! Dann steht den nächsten 70 Kilometern ja nix im Wege! Nach ein paar Blicken durch das kleine Mühlenmuseum treten wir in die Pedalen….

Ein Traumwetter haben wir erwischt. Der Start am Morgen kann besser gar nicht sein. Zuerst müssen wir ein wenig bergan, wieder Richtung Herbsleben kurbeln. Kurz vor dem Ort treffen wir wieder auf den Unstrutradweg. Viel Feld gibt es hier. Sehr viel mehr, als wir es in Nordhessen so kennen. Unglaublich große Flächen, zwischen denen kerzengerade Wege hindurch führen. Sind wir froh, nicht Laufen zu müssen! Bis zum Horizont nur Felder. Darauf bewegen sich hier und da die größten Traktoren, die man sich vorstellen kann. Sie benutzen teilweise sogar Ketten an Stelle von Rädern für den Vortrieb und verursachen riesige Staubfahnen. Ich behaupte sogar, der vermeintliche Morgennebel ist nicht wassergemacht, sondern der aufgewirbelte Staub der trockenen Felder. Es ist recht kühl am Morgen und eine Jacke tut ganz gut. Im Laufe des Tages können wir uns aber getrost entblättern…..gemäß der Jahreszeit: Herbst.

Unseren nächsten Stop haben wir in Sömmerda geplant. Zuvor passieren wir ein paar kleinere Orte, Streckenabschnitte manchmal etwas eintönig, fadengeradeaus, dann wieder mit reichlich Flora und Wald bestellt. Angekommen in Sömmerda gönnen wir uns im Stadtzentrum eine Pause im Eiskaffee. Das Städtchen wartet mit einer ziemlich intakten Stadtmauer und einem echt schönen Altstadtkern auf. Natürlich schauen wir uns auch das „Erfurter Tor“ und die Bronzestauen der „Sömmerdaer Trilogie“ an. Insgeheim steuern wir aber gedanklich schon weiter Richtung Norden. Dort hat das „Radelmädchen“ nämlich einen Geheimtipp auf Lager, den wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollen. Die Rede ist von der Goethe-Chocolaterie in Oldisleben. Dafür nehmen wir gerne auch ein paar Höhenmeter extra in Kauf, denn die verbrauchten Kalorien werden dort ohnehin mehr als aufgefüllt. Wow, wer in der Nähe ist, sollte hier auf jeden Fall einen Stopp einplanen. Eigentlich könnten wir hier sogar unser Quartier beziehen …. nee Spaß, besser nicht, das wäre kontraproduktiv! Neben den verschiedensten Sorten von Schokolade gibt es auch super leckere Torten, den Kaffee aus dem Siebträger.

Nach dieser Kalorienschlacht widmen wir uns dem nächsten Highlight unsere Etappe, der Wasserburg Heldrungen. Leider scheitern wir aber am Tor hinter dem Wassergraben. Corona bedingt ist der Zugang für Tagesgäste nicht möglich. Also drehen wir bei und kurbeln gemütlich unserem zweiten Etappenziel in Artern entgegen. Was ich gar nicht wusste: Das kleine Städtchen gehört laut Wikipedia zu den wärmsten und trockensten in Thüringen. Auf dem Weinberg haben wir eine sehr schöne Unterkunft gefunden. Von deren Terrasse genießen wir am Abend die Fernsicht und die untergehende Sonne.

Nach 77 Kilometern beziehen wir unser Quartier. Die meisten Höhenmeter legen wir auf dem Weg dorthin zurück (also vom Ufer der Unstrut) und im Treppenhaus zu unserem Zimmer 😉 Ein toller zweiter Tag mit richtig viel Spaß unterwegs liegt hinter uns.

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