Für die Saison 2023 hatte Dirk die Idee, wir könnten doch mal ein Alternativprogramm zum üblichen Tourenfahren innerhalb der SG-Stern Radsportgruppe anbieten. Gesagt gatan, am 19. Februar trafen wir uns, um neben der Radsportlichen Kompetenz auch das Klettervermögen an der Wand unter Beweis zu stellen. Die Resonanz in der Gruppe fiel dann doch verhaltener aus, als ursprünglich gedacht! Lag es am Respekt vor der Höhe (beim Bouldern sind das aber maximal 4 Meter), oder ist es schlicht die Bequemlichkeit, die eigene Komfortzone für etwas Neues zu verlassen? Wie auch immer: Auch zu Fünft hatten wir eine Menge Spaß.
Nur Klettern war Martin eindeutig zu wenig. Deshalb ergänzte er kurzerhand Dirks Idee um zwei zusätzliche Stunden auf dem Bike. Als Vorwärmprogramm. Treffpunkt sollte die Hafenbrücke sein. Ab dort folgten wir der Kasseler Entdeckertour gegen den Uhrzeigersinn. Das Wetter war morgens schon mürrisch und das sollte sich den Rest des Tages auch nicht ändern. Vielleicht trug dieses auch dazu bei, dass nur Martin und ich mit dem Rad am Fuldaufer standen. Wir starteten mit einer Regenpause im Fahrradschuppen vom OBI-Baumarkt. Plauderten uns warm und hätten so das Ende des Schauers fast verplappert. Um so schneller lief’s dann auf der Strecke. Wolfsanger, Nordstadt, Jungfernkopf, alles Stadtteile die wir schnell durchquerten. An der Tramhaltestelle von Jungfernkopf setzte plötzlich wieder dieser miese Sprühregen ein, der uns sofort von oben bis unten einhüllte und durchfeuchtete. Martins Spürnase für Kaffee und Kuchen witterte die nahe Rettung in Harleshausen. Genau das Richtige am Sonntagmorgen: Kaffee aus dem Siebträger und „frische“ Erbeertörtchen (wo auch immer die Erdbeeren herkamen). Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung bis in die Kletterhalle des DAV in Wilhelmshöhe.
Dort trafen wir dann Nobby, Dirk und Thilo. Die Beiden erstgenannten hatten gerade eine Erkältung hinter sich und begründeten damit ihre Fahrrad-Abstinenz, Thilo ist sowieso Vollblut-Kletterer. Mit den Jungs hatten Martin und ich nun eine geballte Ladung Talent in Sachen Bouldern zur Seite. Besonders Nobby hat offensichtlich eine große Portion Spiderman-Gene abbekommen. Echt beeindruckend, wie er wirklich Spinnengleich in der Wand klebt, wo unser eins wie ein Sack Mehl abstürzt. Generell scheint der „normale“ Radfahrer in der Muskulatur des Oberkörpers leicht unterentwickelt. Denn schon nach wenigen Routen im Level 1 und 2 fühlten sich Arme und Schultern etwas schwammig an…Okay, fahrradfreie Zeit könnte man ja zukünftig in ein Training für weitere Muskelgruppen außer den Beinen investieren. Ja, wenn da nicht der innere Schweinehund…
Die fast zwei Stunden Kletterei vergingen wie im Fluge und werden bestimmt auch noch ein paar Tage für Aufmerksamkeit im Körper sorgen. Jedenfalls fällt mir das Tippen dieser Zeilen schon nicht mehr so leicht wie sonst. Somit ist hier nun auch Schluss 🙂