Bikepacking-Runde zum Edersee

Nordhessen bietet wirklich super schöne Regionen fürs Bikepacking an. Eine davon ist Waldeck-Frankeberg mit dem Edersee. Der lässt sich sowohl während einer Tagestour, aber auch mit einer mehrtägigen Tour erkunden. Und jedes mal gibt es neue Strecken zu entdecken. In diesem Jahr haben wir unsere Tour wieder mit einem Konzert der Campingkirche auf der Halbinsel Scheid verbunden.

So präsentiert sich der Edersee im Juli 2025. Hier die Brücke von Asel.

Die Anfahrt

Freitag nach Feierabend (ein wenig früher als üblich) treffen wir uns auf unterschiedlichen Wegen. Stefan bringt sein Gravelbike mit dem Auto bis zu mir nach Hause. Von hier gehts weiter in Richtung Hafen am Fuldaufer. Dort treffen wir Hansi. Zu dritt radeln wir diesmal nicht direkt auf dem R1, sondern über das „lange Feld“ bis Grifte. Nun stößt noch Dirk zu uns. Für den weiteren Weg habe ich Komoot bemüht und einige neue Streckenabschnitte eingebaut. Wie so oft steckt der Teufel im Detail! Die meisten neuen Wegstückchen sind echt brauchbar und eine willkommene Abwechslung zur bekannten Route. Zwischen Geismar und Wega (am Heidekopf) werden wir allerdings direkt durchs Dickicht gescheucht. An der Stelle gibt es Optimierungsbedarf! Merke: Einfach auf Schotter bis zum ersten Abzweig nach links weiter rollen und sich dann erst abwärts stürzen.

Anstatt ab Affoldern über Buhle nach Waldeck hinauf zu fahren, bleiben wir am Seeufer. Das ist heuer viel zu spannend. Auf Grund des sehr niedrigen Wasserstandes gibt es viel zu sehen. Also Land, wenig Wasser. Der See wirkt völlig anders als bei Vollstau. Unsere Strecke ist nun zwar etwas länger, aber wir sind immer noch rechtzeitig zum Konzertstart auf Scheid. Dort beziehen wir Quartier auf dem Campingplatz „Zur Fähre“. Hier vervollständigt Wolle unsere Gruppe. Wolle ist heute anstatt mit dem Bike per Motorroller unterwegs, weil noch weitere Besuche am See anstanden und der Samstag voll verplant war. Edwin gibt wieder alles bei seinem Konzert und darf sogar für ein paar Zugaben überziehen. Die Anwohner mögen es verzeihen…

Wolle hatte bereits vor unserer Ankunft Quartier bezogen und den Spot für die Nacht geklärt. Der frühe Vogel fängt den Wurm: Dadurch wurde Wolle auch noch Zeuge des Soundchecks von Edwin Kimmler.

Hier gibt es die Anfahrt bei strava:

Samstag

Wir liegen morgens lange in den Schlafsäcken. Der Abend am Lagerfeuer war länger als gedacht. So abwechslungsreich wir uns getroffen haben, fahren wir auch wieder auseinander: Wolle knettert mit dem Roller zum nächsten Termin, Stefan visiert Wolfhagen an, um dort die Bahn (die dann als Schienenersatzverkehr unterwegs war) bis Kassel zu benutzen. Auch er hatte nur für eine Übernachtung Zeit. Als Dreierteam starte ich mit Dirk und Hansi zur See-Umrundung. Es gibt so viel zu schauen! Den zweiten Kaffee, Brötchen und Kuchen gibt es im Kaffe Ederblick in Herzhausen. Vom See ist hier nichts mehr zu sehen. Nur noch das „Seegras“, alles ist grün. Der nächste Stop kommt schon in Rehbach. Hier ist ein Fischbrötchen Ehrensache! Heute nehmen wir den Anstieg von Affoldern nach Buhlen und Netze in Angriff. Der Bahnradweg lässt sich optimal rollen, auch aufwärts. Den vorsorglichen Stop am Pfannkuchenhaus bei Netze hätten wir uns theoretisch sparen können. Der von der Wetter-App angekündigte Regen war gar nicht so stark wie angekündigt. Die Pfannkuchensuppe dafür sehr lecker 😉 Unsere restliche Strecke bis zum nächsten Spot in Naumburg ist eigentlich nur noch Formsache, wenngleich topografisch schon etwas gemein: 14% am steilsten Stück. Sorgen wegen einer nicht erfolgten Voranmeldung auf dem Campingplatz sind unbegründet. Die Märchenwiese haben wir fast für uns allein.

Hier gibt es die Tagesdaten bei strava:

Die Heimfahrt

Ein Porridge am Morgen vertreibt…den knurrenden Magen 🙂 Meine spontan erzeugte Route will partout nicht von Komoot zum Garmin wandern. Manchmal steht die Technik echt quer im Stall. Egal, wir fahren einfach mal nach Schildern und dem eigenen Kompass. Das funktioniert auch sehr gut. Und beschert auch die ein oder andere Überraschung 😉 Dunkle Wolken und ein paar Regentropfen lassen uns das Tempo erhöhen. In Martinhagen trennen wir uns schließlich, weil meine Heimat tief im Kasseler Osten liegt. Hansi und Dirk hingegen wählen eine etwas nördlicher verlaufende Route, mit vermeintlich weniger Steigung. Okay, ciao ihr Beiden, sehr schön war’s mal wieder! Und dann bis zum nächsten Mal!

Hier gibt es die Tagesdaten bei strava:

Was war im Gepäck dabei?

Für zwei Nächte benötigt es nun wirklich nicht viel. Andererseits war es beinah die gleiche Ausrüstung, die auch bei dem 10-Tage Tripp von den Amsterdam bis Kassel in den Taschen verstaut war. Nur fehlte diesmal der Wechselsatz für Trikot und Hose. Und ein kleiner „Hack“ hat mir etwas mehr Platz in der Hecktasche beschert: Ich habe den Schlafsack und die Isomatte gemeinsam aufgerollt und die dicke Wurst in die Lenkertasche verstaut. Das funktioniert allerdings nur mit dem Sommerschlafsack! (Cumulus 250). Ansonsten ist die Packrolle zu klein im Durchmesser.

  • Gaskocher, 100gr Gas-Kartusche
  • Kochgeschirr und Göffel, Taschenmesser
  • Müsli-Faltschale (sea-to-summit)
  • 2xPorridge, Nussmischung als Ergänzung
  • Thermarest NeoAir Xlight
  • Cumulus Sommer-Schlafsack
  • 1Personen Zelt
  • aufblasbares Kopfkissen
  • Luftpumpe von Flextail (echter Luxusgegenstand)
  • Regenjacke, -Hose, -Überschuhe
  • Windjacke
  • dickere Jacke für Abends
  • Ausgehhose, T-Shirt, Fleece fürs Konzert
  • Armlinge (weiß, als Sonnenschutz)
  • Wäscheleine (nicht benötigt)
  • Wasserflasche (800ml)
  • Smartphone, inEar Kopfhörer, Forumslader für Strom, Mini-LED-Lichterkette fürs Zelt

Related posts

Leave a Comment