Keine Frage, Bikepacking ist gerade ein ziemlich heißes Thema. Das war auch während der zurückliegenden „Eurobike“ deutlich erkennbar. Nicht nur, dass sich für diesen Zweck eine ganze Reihe neue Fahrradmodelle besonders gut eignen, auch das Angebot an Zubehör für Bikepacker ist inzwischen richtig groß geworden.
Auf Maß gefertigte Taschen sind deshalb kaum noch nötig, denn es gibt so viele unterschiedliche Taschenformate, die sich an so gut wie jeden Rahmen adaptieren lassen. Siehe hier, hier, oder hier. Nicht zu vergessen hier.
Und jetzt, wo Bikepacking als Trend sowieso schon in aller Munde ist, da findet nicht ganz zufällig ein Bikepacking-Barcamp im Weser Bergland statt! Denn es gibt insbesondere wegen der Entwicklung Richtung „Mainstream“ eine ganze Menge an Fragen, die beantwortet oder wenigstens mal diskutiert werden wollen. Da sind zum Einen rechtliche Themen, die sich zum Beispiel um das Biwakieren außerhalb offizieller Campingplätze, oder dem offenen Lagerfeuer in freier Natur drehen.
Aber dann wird ganz sicher auch viel über Ausrüstung, Trends und Touren geplaudert werden. Das alles in einem lockeren Rahmen, eben ganz im Sinne einer Selbstversorger-Tour. Von Freitag bis Sonntag kommen aus ganz Deutschland und vielleicht auch aus angrenzenden Ländern Leute zusammen, die dem gleichen Hobby frönen. Jeder ist eingeladen, sich einzubringen, zu diskutieren und Spaß zu haben.
Das Lager wird direkt am Ufer der Weser, zwischen Hemeln und Glashütte, auf einem Wildcampingplatz eingerichtet. Besonders neugierig bin ich auf ein Gespräch mit Erik Zenkner, seines Zeichens Teilnehmer beim SilkRoadMountainRace. Als „Dotwatcher“ hing ich vor dem Monitor….und hab gefiebert!
Hier ein Film von der ersten Ausgabe dieses schon etwas speziellen Rennens in 2018, vielleicht auch ein Thema zum Diskutieren im Rahmen des Barcamps 😉
Wild Horses, The Silk Road Mountain Race documentary. from PEdALED on Vimeo.
Beiträge aus diesem Jahr finden sich hier.
Ich freue mich sehr auf das erste #bpbc19 Bikepacking-Barcamp an der Weser, auf neue und alte Bekannte aus der „Szene“ 🙂
(Quellenhinweis: Alle Bilder, sofern nicht anders benannt: https://bpbc19.de/)
Beim Bikepacking reicht es scheinbar auch nicht mehr, wenn man sich unter Gleichgesinnten trifft und ein schönes Wochenende verbringt. Nein, es muss Geld damit verdient werden (was nichts kostet ist ja nichts wert) und (typisch deutscher Michel) muss alles unter Anleitung passieren. Hersteller müssen dabei Platz zur Präsentation bekommen und Kommerz steht an erster Stelle. Zum Glück ist Bikepacking mit Zelt den meisten auf Dauer zu unbequem, was mir die Hoffnung gibt, dass es ein wenig in der Art überleben wird, wie es (derzeit noch) Spaß macht.
Erinnert mich alles ein wenig ans Geocaching. Anfangs haben es ein paar aus Idealismus und Spaß gemacht. Dann sprang die Industrie auf und für jede Eventualität wurde ein Produkt oder Gadget produziert. Events schossen aus dme Boden und wurden größer und größer. Irgendwann hörten dann die Pioniere auf und das Hobby ist mittlerweile kurz vor dem Ende.
Hi Tom, bin da inhaltlich bei dir und habe auch ein Weilchen über das Camp nachgedacht. Und bin eben zu dem Schluss gekommen, dass es sich genau deshalb lohnt, mitzureden.
Ob mit dem Kostenbeitrag das große Geld verdient wird, bezweifele ich. Schließlich gibt es ja auch eine Gegenleistung!
Du kritisierst ja konkret das Thema „Mainstream“. Die Gefahr, dass es plötzlich noch mehr Verbote oder Regularien gibt, sehen ich auch.
Welchen Beitrag kann ich persönlich leisten, um das zu verhindern? Auf diese Frage hoffe ich, Antworten zu bekommen.
Dass Firmen bei Events eingebunden werden, begrüße ich eher. Wettbewerb belebt das Geschäft und davon profitiere ich als Kunde am Ende. Ob ich an einer Veranstaltung teilnehme oder nicht, entscheide ich selbst, keiner zwingt mich dazu.
Wo du das Thema geocaching ansprichst: Ich bin in Nordhessen einer der ganz frühen gewesen, der mit dem gps im Wald unterwegs war. Was mich inzwischen echt ärgert ( obwohl ich ehr nur noch zufällig mal einen Cache logge), dass hier jetzt tatsächlich versucht wird, Kohle zu machen: bestimmte Caches kannst du nur noch loggen, wenn du zahlendes Mitglied bei xyz bist. Es wird also eine Exklusivität erzeugt. Einen Mehrwert für die Breite liefert so ein Modell nicht. Spaltet eher.
Ein großer Unterschied zum Bikepacking besteht allerdings und deshalb hinkt der Vergleich ein wenig: als Bikepacker bist du völlig unabhängig von jedwedem Service. Beim geocaching bist du abhängig von einer Serverstruktur, die dir die benötigten Daten liefert. Dadurch entstehen zwangsweise Kosten.
Wenn ich Lust auf Bikepacking habe, packe ich einfach zusammen und fahre los. Dazu benötigt es lediglich meine Motivation 😃