Sie hat inzwischen den Status eines Klassikers verdient: Die Steinetour, die von Niestetal-Heiligenrode über möglichst viele Hügel mit einem „Stein“ in ihrem Namen bis nach Lindewerra in Thüringen führt. Seit vielen Jahren wird sie am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit gefahren. Ein paar Anpassungen hat die Route im Lauf der Jahre erfahren. Immer mit der Absicht, das beste Fahrerlebnis für die Biker zu bieten. Seit 2023 ist die Steintour auch für Gravelbiker ein sehr spaßiges Erlebnis. Die Mountainbiketrails werden über feinste Schotterpisten und mit einem homöopathischen Verlust an Höhenmetern umfahren. Kernig ist die Runde trotzdem!
Notizen aus dem Fahrerfeld
- Früh um neun Uhr treffen wir uns am Eingang vom kleinen Park in Niestetal-Heiligenrode.
- Mit den Anmeldungen lief’s eigentlich wie immer: Zuerst sehr zögerlich, ein Tag vor dem Start exponentiell 🙂
- Merke für mich: Offensichtlich wird jedesmal bis ganz kurz vor dem Start mit dem Wetter gepokert. Ich muss mir etwas einfallen lassen, um eine Teilnahme unabhängig vom Wetter hinzubekommen….eine Idee hab ich ja schon, nur für die Umsetzung brauch ich noch Hilfe….
- Genial: Wir sind 23 Biker am Start! Aufteilung in Mountain- und Gravelbiker. Wobei auch Mountainbiker auf der Gravelstrecke fahren (umgekehrt ist’s eher spaßbefreit)
- Der absolute Hammer: Stefan K. steht mit einem Singlespeed-MTB am Start. Das hat es noch nie gegeben! Ob er das wirklich durchzieht? Immerhin wollen wir 2000 Höhenmeter überwinden. @Stefan: Falls du das liest, vielleicht kannst du deine Übersetzung in einem Kommentar mal erwähnen, die habe ich vergessen zu erfragen.
- Im NiesteTal flach wech, dann hoch zur Burgruine Sichelnstein, kurze Pause….kollektives Pullern
- Steinberg: Wir treffen kurz die Mountainbiker. Dann folgt über viel Schotter der Umschwang und schließlich kurbeln wir hoch zum Bielstein
- Erst ärgerlich, dann aber durchaus unterhaltsam für Moritz: Er hat diverse Punktierungen im schlauchlosen Vorderreifen. Pumpt mehrmals nach, aber irgendwann ist die „Maxalami“ fällig….die meisten der Fahrer haben so eine Reparatur noch nie gesehen. Stefan untermalt die Szenerie kurzerhand mit dem Theme von „Mission Impossible“ … seeehr cool!
- Die Pause auf dem Bielstein fällt unerwartet viel länger aus als geplant. Aber nicht nur, weil die Mountainbiker erst nach den Gravellern ankommen, hehe. Merke für mich: In 2025 nur ein Getränk für jeden. Kein Essen. Wir verlieren echt viel Zeit… und der Wirt die Nerven….
- Im Gelstertal fahren wir unterhalb vom grünen See links am Gipsbruch vorbei. Ist das für’s Gravelbike wirklich besser? Ich muss noch mal ein paar Stimmen dazu einholen. Auch hier darf gerne die Kommentarfunktion benutzt werden
- Sammeln am alten Gericht und weiter zum Habichtsstein: Uups, hier brettern die ersten Gravelbiker im Abwärtsrausch glatt vorbei. Zusammentreffen im Tal an der Brücke über die Werra. Den Ludwigstein umfahren wir sehr elegant. Die Mountainbiker müssen natürlich oben drüber! Der Downhill von oben ist dafür auch sehr nett (deutlich jenseits der 20%)
- Über die Burg Hanstein (diesmal komplett auf Asphalt – nicht weniger anstrengend) geht es rauf zur Teufelskanzel. Ganz kurzer Blick ins Tal und dann rein in die neue Umfahrung des legendären MTB-Downhills. Die Schotterabfahrt kann sich sehen lassen, die Bremsen glühen am Ufer der Werra. Bis Lindewerra sind’s jetzt aber noch mal drei Kilometer….belgischer Kreisel (wäre schön gewesen 🙂 )
- Statt von mir pauschal mal 15 angemeldete Personen sind wir tatsächlich 21 Radler. Der Wirt vom Kanzelblick nimmt’s gelassen, improvisiert weitere Sitzplätze und serviert vom Erbseneintopf, über Schnitzel mit Pommes alles bis zur doppelten Waffel…optimal!
- Das alles braucht natürlich seine Zeit, wir verlassen die Lokalität kurz vor 18 Uhr. Eigentlich wollte ich allerspätestens 16:30 Uhr los…egal , Hauptsache alle sind satt 🙂
- Als wir starten, dämmert es bereits, 40km und 500 Höhenmeter liegen noch vor uns. UND: Pünktlich bei der Abfahrt setzt Regen ein! Oh Mann, das hatten wir doch erst letztes Jahr.
- In Witzenhausen genießen wir eine kurze Regenpause, im Kleinalmerode setzt er dann wieder ein. Bis nach Hause!
- Am Ende ist es egal, ok, ein wenig frieren in der Abfahrt vom Umschwang bis Nieste war obligatorisch
Was bleibt? Eine Steinetour mit 23 Startern, mehreren Reifenpannen aber zum Glück ohne Stürze!
UND: Ich darf den ersten Singlespeed-Biker als Finisher der Steinetour 2024 krönen: Stefan. Absolut stark! Ich bin mega beeindruckt, dass du das so souverän durchgezogen hast! Glückwünsche noch einmal an diese Stelle. (Achso: Wer mit dem Begriff Singlespeed nix anfangen kann: Das Bike hat nur einen einzigen Gang, keine Schaltung)
Update der Galerie mit Bildern von Jörg, der in der Mountainbike-Gruppe mitgefahren ist 🙂 Vielen Dank!
Nicht vergessen: Die nächste Steinetour am 03.10.2025!
Wer bei Strava reinschauen möchte:
Es gibt noch ein kleines Video von Martin (ProCyclingBreuna) mit ein paar Highlights von unterwegs:
Mist, verpasst! Vor kurzem noch daran gedacht. 2025 steht aber jetzt sicherheitshalber schon mal im Kalender.
Hey Ulli, schade Mensch, aber prima, wenn du den 3.10.25 schon markiert hast. Freue mich 😀
Sehr Schön 💪🏼