Der Dezember-overnighter

Yeah, der erste Artikel im neuen Jahr und ausgerechnet der handelt über eine Tour, die wir noch im Dezember gestartet haben. Kurz vor dem Jahreswechsel bot sich eine Gelegenheit, die wir recht spontan beim Schopfe gepackt haben. Den anvisierten Spot im Weser-Bergland hatten Dirk und ich bereits im Oktober angesteuert und der bot bereits damals eine Menge Spaß, jedoch wenig Sicht (zumindest in der Nacht). Diesmal standen die Zeichen auf ruhigem Winterwetter, so dass auch unsere Schönwetterfahrer sich nicht lange bitten ließen. Als Neueinsteiger war diesmal der Hansi mit dabei. Und, was soll ich sagen? So total angefixt wurde er, dass MacTrek Tags darauf eine große Freude an ihm hatte 😉

Die Streckenplanung war wie schon im Oktober angelegt. Nutzung der RT1 bis Hofgeismar Hümme, dann dem R4 folgend bis Bad-Karlshafen, um dann nach kurzem Einkauf unser Nachtlager in Angriff zu nehmen. Dennoch gab es ein paar lustige Erlebnisse unterwegs. Angefangen vom vermeintlich Blinden, der Nobby und mich am Hopla auf unsere gepackten Räder und die dicken Reifen am Fatty ansprach, bis zu einem kleinen Gespräch am Freitagmorgen in der Bäckerei von Karlshafen, wo es einiges Neues zu unseren Einkaufsmöglichkeiten zum Verproviantieren zu hören gab. Der Deiseler Tunnel ist nun tatsächlich versperrt, um Fledermäusen ein ungestörtes Winterquartier zu bieten.

Der wird erst Anfang April wieder geöffnet sein. Versperrt heißt übrigens: Ohne Hilfsmittel unüberwindbares Gittertor! Unseren Einkauf haben wir diesmal übrigens schon in Helmarshausen erledigt. Dort liegt fast direkt an der Strecke ein winziges Edeka, dass derzeit einen Geschäfts-Nachfolger sucht. Wenn sich keiner findet, wird es schließen, so erfuhren wir es jedenfalls während oben erwähnten Frühstücksplausch beim lokalen Bäcker. Und auch das im Oktober noch genutzte Aldi wird Ende 2017 schließen, weil der Pachtvertrag ausläuft. Also Achtung: Der Einkauf für den Abend will rechtzeitig geplant sein. Wo, das gilt es noch herauszufinden, für weitere Nächte an dem schönen Örtchen, hoch über einer Weserschleife im Wald gelegen. Der Abend, die Nacht verliefen nach dem üblichen Muster und ohne weitere Vorkommnisse. Auch die wilden Schweinchen ließen sich, außer verräterischer Spuren, nicht blicken. Das Hüttchen ist mit vier Personen gut ausgelastet, einer würde notfalls noch mit hinein passen, dann ist aber des Nachts Vorsicht beim Toilettengang geboten, um auf keinen der Mitschläfer zu treten 😉 Dirks Plan, direkt an der Felskante zu nächtigen, hat die aufsteigende Feuchtigkeit zu nichte gemacht, die wegen der Minusgrade den Schlafsack mit einer leichten Eisschicht zu überziehen begann. Der Ausblick am Morgen war dafür berauschend: Kristallklare Luft, unter uns eine alles verhüllende Nebelschicht. Genial, solche Bedingungen finden sich nicht oft in unseren Breitengraden. Auf den obligatorischen Pott Kaffee folgte die Abfahrt ins Städtchen. Wir wollten uns beim Bäcker für die Rückfahrt etwas stärken und vor allem aufwärmen. Dort, wo die Sonnen mit ihren Strahlen noch nicht hinkam, war alles dick mit Raureif überzogen. Nicht minder ein klasse Anblick! Apropos Pott Kaffee erwärmen: Mein Gasbrenner hat nach kurzer Zeit des Brennens seinen Dienst einfach eingestellt. Ihm, bzw. dem Gas war’s zu kalt! Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt empfiehlt sich also tatsächlich eine andere Gasmischung. Dafür wird extra Wintergas angeboten, extra teuer versteht sich. Dirk hat sich eine klasse Alternative zugelegt: Den guten alten Esbitbrenner. Der geht immer! Dieser overnighter war nun auch mein erster, ganz ohne Rucksack. Die beiden Anything-Cages kamen erstmals zum Einsatz und haben sich prächtig bewährt. Echte Empfehlung!