Das Fat-Bike ist tot. Lang lebe das Fat-Bike! Der große Boom dieser Bike-Spezies ist vorüber, soviel ist sicher. Aber eine Nische besetzt sie immer noch und das wird auch so bleiben.
Bevorzugtes Revier der dicken Reifen jenseits der vier Zoll sind weiche, sandige Böden oder Matsch und Schnee. Mit dem Schnee ist das inzwischen auch so eine Sache, der wird in Zukunft wohl noch seltener und kürzer anzutreffen sein, als das in der Vergangenheit der Fall war.
„Welcome to Dystopia“
Deshalb hatten Falk und Fabian auch eine geniale Idee, dem Global Fat-Bike Day zu huldigen. „Welcome to Dystopia“ lautete ein Teil des Betreffs in der Einladungs-Email. Dystopia klang düster und musste ich zugegebenermaßen erstmal Googeln: Ein imaginärer Ort, an dem alles so maximal schlecht ist, wie es nur schlecht sein kann. Wow! Das machte ja schon verdammt neugierig. Aus Schnee wird Sand, hieß es außerdem. Wir können uns allmählich dem Klimawandel anpassen. Der Treffpunkt sollte im südlichen Brandenburg liegen, nahe der Polnischen Grenze. Mit genialem Spot für die Übernachtung, der neben einer Schutzhütte auch eine legale Feuerstelle vorweist.
Nach der ersten Euphorie folgte der Blick in den eigenen Kalender und Prüfen einer Anreise. Die Bahn schied schnell aus, es dauert allein schon über einen halben Tag von Kassel bis Eisenhüttenstadt. Mit dem Auto 450km über die Autobahn, puh, das würde sich auch in die Länge ziehen. Die mir zur Verfügung stehende Zeit war knapp, reichte sogar nur für einen overnighter und nicht für zwei, wie es die Idee der Einladenden war. Schade, wenn die Reisezeit fast mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das eigentliche Fahrrad fahren, komme ich schon ins Grübeln. So gerne ich die „Meute“ wieder mal treffen möchte.
Die Light-Version des #gfbd22
An dem Tag, an dem weltweit die Fatbiker eine Tour machen, allein oder in einer Gruppe, darf sich mein Dickerchen natürlich auch nicht im Keller die Reifen platt stehen. Die Idee: Start vor der eigene Haustür, Treffpunkt um 12 Uhr an der Hafenbrücke in Kassel, via Mail und Facebook verteilt. Falls es noch Menschen mit Zeitnot gibt. Die Strecke führt teils über bekannte und zum Teil mit Hilfe von Komoot geroutete Wege (Streckenprofil MTB). Überraschungen sind dabei nie auszuschließen.
Zum Glück musste ich nicht allein aufbrechen. Ich freute mich sehr, Bijan und Dirk an meiner Seite zu haben. Aus der Facebook-Blase hatte sich niemand für den overnighter-quickie in Nordhessen hinreißen lassen. In Brandenburg waren sie den Bildern zu Folge zu sechst unterwegs.
In Trendelburg versorgten wir uns mit Kaffee und Gebäck, sowie der Verpflegung für den Abend. Bis zum Spot, dem Wasserschloss Wülmersen war es nur noch ein Katzensprung. Die dortigen Umstände waren für uns perfekt: Feuerstelle und Feuerkorb, Holzvorrat für mehrere Wochen, ein Überdach und eine Steinwand zum Schutz gegen Wind. Zum Grillen besuchte uns noch Stefan, der unweit sein zu Hause hat. So war es dann ein geselliges Ründchen am Feuer, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Am Morgen entfachte Bijan nochmal das Feuer, um uns etwas aufzuwärmen. Nach Porridge und Kaffee starteten wir den Heimweg. Entgegen dem Plan, den Reinhardswaldweg zu nutzen, fuhren wir auf dem R4 bis Hümme und Bestiegen dort die RT1, als Zeitsprung 🙂 Schön wars! Bijan fand sogar, wir könnten Wülmersen zur Tradition werden lassen. Sehr gerne!
Hi Schoeni,
Die Brandenburger waren vermutlich in der Lieberoser Heise. Gibt es da einen Link oder ähnliches? Würde da auch gerne mal fahren und mich inspirieren lassen…
Danke
Christoph
Hi Christoph,
leider nein, einen link kann ich dir da nicht liefern. Es handelt sich hier um eine Mailing-Liste, deren Admin Gunnar Fehlau ist. Für dein Interesse, am gfbd mitfahren zu wollen, kannst du ihn einfach direkt anschreiben. Du findest seine Adresse z.B. über die Homepage overnighter.de. Und dann gibt es da noch eine Facebook-Gruppe. Hier ist Markus Boscher der Admin. Die Gruppe heißt „FatBike Deutschland“. Dort fließen auch viele Informationen. Wenn du möchtest, könnte ich dich in diese Gruppe einladen.
VG
Mario (aka Schoeni)