Die 6 Seen-Tour im Habichtswald

Für den Winterfahrplan der SG-Stern hatte Dirk die Idee einer 6-Seen-Tour im Naturpark Habichtswald. Extra für den Winter vorgeschlagen, denn im Sommer gehen wir unterwegs öfter Baden und bekommen die Runde dann nie zusammen. Das tolle im Winter: Wenn die Seen zugefroren sind, lassen sich prima Kringel darauf fahren. Im GPS-track sieht das hinterher aus, wie eine Bootsfahrt 🙂
Gekommen ist es dann doch etwas anders: Aus den 6 Seen wurden 8 und beinah hätten wir trotz des 5. Januar nochmal baden können. Der Winter hatte noch Pause… 

Das sind wir fünf heldenhafte Touren-Starter im kompletten Regendress: Icke, Stefan, Benno, Dirk, WD (alias Wolf-Dieter)

Am Treffpunkt in Harleshausen macht Dirk richtig große Augen. Vier weitere Biker außer ihm sind wir, die sich weder vom Einheitsgrau, noch vom steten Niesel haben aufhalten lassen.
Zuerst schauen wir mal am Erlenloch vorbei und checken kurz den immer noch super niedrigen Wasserpegel. Dort, wo wir normalerweise immer abwärts rollen, kämpfen wir uns nun hoch: Die Künstlernekropole am blauen See wirkt ziemlich düster bei diesen Bedingungen. Viel Wasser hat’s hier auch noch nicht. Wir schrauben uns hoch bis auf 500m Höhe und statten dem Silbersee einen Besuch ab. Darin sieht man im Sommer von wegen des starken Bewuchses das Wasser kaum. Jetzt ist doch welches drinnen. Und es stinkt!  

Den Bühl lassen wir heute mal rechts liegen, hier waren wir im Sommer zu oft. Dafür hat Dirk ein paar Extrakilometer für uns auf Lager und navigiert zum Hangarsteinsee, der zwischen Fürstenwald und Weimar etwas versteckt im Wald liegt. Das tiefe Loch wirkt heute wie ein Vulkankrater, entstand aber in Wirklichkeit durch Basaltabbau, genauso wie der Bühl. Anschließend steuern wir die Gemeinde Dörnberg an und klettern im Gegenanstieg übers Höllchen bis auf den Essigberg und das hohe Gras, mit 615m die höchste Erhebung im Habichtswald. Boa, manchmal ist es wirklich so höllensteil, ich verfluche mein 1×11 Übersetzung. 

Das urige Restaurant „Hohes Gras“ bestaunen wir leider nur von draußen, alle haben Bammel, dass es nach Kaffee und Kuchen „so frisch“ wird. Och Menno, was sagt man dazu? Ich drück’s mal diplomatisch aus: Schade! Denn nach dem Betreiberwechsel Ende 2016 habe ich noch nie einen Stopp dort oben eingelegt, es wird Zeit. Die ehemalige Wirtin hat uns vor Jahren dort oben mit ihrem Besen mal verscheucht, weil wir mit unseren Rädern angeblich den Parkplatz verschmutzen würden. Die Geschichte werde ich auch nie vergessen! Weiter gehts, vorbei am Speicherbecken und „Vorwerk Sichelbach„, dass im Sommer für ausreichend Nachschub der Wasserspiele im Bergpark sorgt. Normalerweise kann man von hier aus dem Herkules auf den Hintern gucken. Heute nicht, der Nebel verhüllt alles. Das Wahrzeichen von Kassel umrunden wir noch kurz und rauschen hinunter zum unserem vorletzten See, den „Asch“. Weil es auf dem Basalt so rutschig ist, hat Dirk eine sehr nette Umfahrung auf Lager, die mit sieben Spitzkehren fast noch mehr Spaß macht, als der übliche Downhill. Natürlich schauen wir anschließend auch noch kurz am Lack vorbei. In der SG-Stern gibt es so einen Spruch, der da heißt: „Lass uns mal den Lack zerkratzen“. Der rührt daher, dass wir bei ausreichend Kälte mit Spikes quer über den recht ansehnlichen See fahren können. Diesmal paddeln hier die Enten ihre Runden.

Weil der Lack aber so groß ist, ist das Zerkratzen des Eises tatsächlich nur selten möglich (ist jetzt für Biker auch tabu! Der Bergpark wurde 2013 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt). Von hier aus geht die Fahrt weiter über die Hessenschanze bis zum Ausgangspunkt in Harleshausen. Blöderweise habe ich kein Licht eingepackt und muss so auf den Einkehrschwung im Waldkaffee verzichten. Aber DEN hole ich nach, keine Frage 😉
Danke Dirk, für die abwechslungsreiche Runde, die auch im Niesel mit Nebel voll Spaß gemacht hat. 

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5 Thoughts to “Die 6 Seen-Tour im Habichtswald”

  1. Andreas

    Mario,
    wie sagt unser Freund Walter immer
    “ Alles richtig gemacht“!!
    Dem kann ich nur beipflichten ❣️
    Schön zu lesen wie immer❣️❣️

    Gruß Andreas

    1. Mario Schön

      Hallo Andreas, danke für dein Lob☺️ und mit dem Radl aufzubrechen ist an sich ja immer eine gute Entscheidung. Nur der innere Schweinehund, der ist mitunter ganz schön groß, wenn’s draußen so unbehaglich ist 😅

  2. Dirk

    Danke Mario für den super Bericht .War eine schöne Tour. Und Danke an die Mitfahrer,denn alleine macht die Tour nur halbsoviel Spaß.
    Grüße

  3. Signe

    …oftmals nette Frühstückslektüre, heute gute Nacht-Geschichte für Mara 🤣. Aber hört sich trotz des trüben Wetters nach einem gelungenen Tag an. Und wenn ich aktuell schon nicht fahre, lese ich um so lieber die Berichte 😊

    1. Mario Schön

      Auf jeden Fall. Morgens, zu Hause hatte ich auch noch etwas Zweifel wegen des Regens, allein schon wegen der relativ langen Anfahrt zum Startpunkt. Aber ich hatte sooo Bock auf MTB und ich habe es nicht bereut. Die Stimmung im Wald war auch trotz des Nebels einfach klasse. Wir hatten richtig Spaß!

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