Seit nunmehr 1995 findet regelmäßig die Bike-Expo als Nordhessens größte Fahrradmesse in Kassel statt. Anfangs an wechselnden Standorten, aber inzwischen hat sich das Autohaus Hessen Kassel als angenehmer und bislang ausreichend großer Veranstaltungsort etabliert.
Als aktiver Biker, der ohnehin ständig den Neuerungen des Marktes folgt, darf man die Erwartungen hinsichtlich der gezeigten Innovationen nicht allzu hoch schrauben. Die meisten Dinge sind bereits letzten Herbst auf der Eurobike in Friedrichshafen gezeigt worden und waren in den einschlägigen Magazinen längst zu lesen. Dennoch macht es immer wieder Spaß, einige Entwicklungen hautnah zu sehen und vor allem auch mal testen zu können. Auch die direkten Gespräche mit den Händlern liefern immer wieder neue Erkenntnisse, oder helfen Vorurteile auszuräumen.
Hier ein paar Dinge, die mich während meines Besuches beschäftigt haben:
Immer wieder spannend finde ich die Entwicklungen bei den Falträdern, die inzwischen auch mit Elektroantrieb vermarktet werden. Einen ganz großen Nachteil muß man dabei aber in Kauf nehmen, das ist das Mehrgewicht von Akku und Motor. Dieser Fahrradtyp weckt bei mir mehr technisches- als tatsächliches Kaufinteresse.
Na klar, die E-Bikes sind weiter auf dem Vormarsch und es wird schwierig, den Dschungel an Modellen zu überschauen. Nach wie vor finden sich alle drei Motorkonzepte: Antrieb im Vorderrad, im Hinterrad und der Mittelmotor. Diesmal sind auch deutlich mehr Mountainbikes dabei, besonders hervorstechend ist das Modell von Specialized. Einen Sonderstatus nehmen die Modelle von Grace, einer Berliner Fahrradschmiede, ein. Denn diese benötigen eigentlich gar keine Pedalkraft mehr und beschleunigen mühelos auf 50 km/h.
Dann beherrscht nach wie vor das Thema der unterschiedlichen Laufradgrößen die Angebotspalette aller Hersteller. Die 26 Zoll-Räder scheinen nur noch in Randgruppen Zukunft zu haben. 29 Zoll und 650B sind auf dem Vormarsch. Bei einer Neuanschaffung muß man direkt schon nach 26Zoll-Rädern suchen. Die Diskussionen über Vor. und Nachteile sind endlos und die will ich hier auch nicht abhandeln.
Es finden sich noch ein paar nette Detailverbesserungen. So bei den Schutzblechen für Rennräder. Haben wir im letzten Jahr doch das ein oder andere mal Nachjustieren müssen, bietet SKS nun eine Verplankung an, die mit Klickverschlüssen funktioniert und deutlich sicherer am Rad steckt. Außerdem ist das Blech am Hinterrad sehr weit nach unten gezogen, so dass damit auch in der Gruppe bei regennassem Straßenbelag gefahren werden kann. Einzige Kröte die es zu schlucken gilt: Die kleinen Blechstreifen zum Einklicken verbleiben am Rad, auch wenn keine Bleche angesteckt sind. Ein kleiner Schönheitsfehler. Achja: Dann wäre da noch der Anschaffungspreis: Gut 45 Euro der Satz…autsch.
Na Klasse! Was für ein slogan….
Eine kleine Kuriosität am Rande! Vor dem Hintergrund der im vergangenen Jahr gelaufenen Diskussionen zum Waldwegegesetz wirkt diese Werbung von Trek leicht deplatziert 🙂