Die Bramwald-Querung

Bramwald! Dessen Bezeichnung mich irgendwie an den „Herrn der Ringe“ erinnert. Dort ist allerdings vom Düsterwald die Rede, im Nordosten von Mittelerde gelegen. Der Bramwald liegt dagegen in Südniedersachen, nördlich von Hann.Münden und wird durch den Flußlauf der Weser vom Reinhardwald getrennt. Wenn ich jetzt noch verrate, dass sich dieser Wald in der Nähe von Hemeln befindet, dann wissen die „Einheimischen“ eigentlich sofort Bescheid, wo wir am Samstag mit den Bikes unterwegs waren. Ein garantiert Troll- und Ork freies Revier also, lediglich mit kreuzendem Rotwild oder Wildschweinen hat der Biker hier zu rechnen.

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Noch im Reinhardswald, unweit der Sababurg

Unser Touren-Guide ist an diesem wolkenlosen Samstagmorgen Wolfgang, der diese Runde mit uns in 2010 schon einmal gefahren ist. Wirklich erinnern können sich daran die Wenigsten, höchstens noch an einzelne Fragmente von unterwegs, wie zum Beispiel die ewig langen Anstiege, die in diesem Jahr anscheinend noch mal länger geworden sind. Unser Treffpunkt ist der Parkplatz an der Sababurg. So haben wir die Möglichkeit erstmal ein paar Meter einzurollen und die Schenkel auf das vor uns liegende vorzubereiten. Zunächst fahren wir Richtung Gottsbühren auf breiter Schotterpiste, die uns heute auch ziemlich oft begleiten wird. Locker rollen wir dann stellenweise dem X4 Wanderweg folgend bis an die Fähre, die uns trockenen Rades über die Weser bringt. Wir haben Glück, dass die Fähre zwischen Gottstreu und Ödelsheim heute überhaupt verkehrt.
Faehre

Denn wegen des Hochwassers durch die letzten Regentage ist der Pegel und die Strömung bedenklich angestiegen. Hinter Ödelsheim beginnt dann der „ernsthafte“ Teil unserer Tour. In mehreren Etappen arbeiten wir uns bis an den Rand des Bramwaldes vor und schrauben uns schließlich hinauf bis auf den Totenberg (der heißt wirklich so und ist KEINE Abwandlung von Herrn J.R.R. Tolkien!). Im Verlauf der Abfahrt statten wir selbstverständlich der Bramburg noch einen Kurzbesuch ab.
Die Besteigung des Burgfrieds wird durch ein zugemauertes Eingangsportal jedoch verhindert. Als wir dann wenig später vom Schotter auf einen der doch so geliebten Trails abbiegen, werden wir allerdings vor eine harte Prüfung gestellt.

Unkraut

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In Südniedersachsen nimmt es der Forst anscheinend nicht so genau mit dem Freischneiden der Wege. Jedenfalls kämpfen wir uns durch einen dichten Bestand aus meterhohen Brennnesseln, Brombeeren und sonstigen stacheligen Gesellen. Arme und Beine sehen nach dem bestimmt gut einen Kilometer langen Kampf gegen die Flora entsprechend aus. Beim Fährmann in Hemeln untersuchen wir uns bei einem kleinen Imbiss erst einmal auf eventuell eingesammeltes Ungeziefer. Frisch gestärkt wird hier vor Ort ein zweites Mal die Fähre über die Weser benutzt, um dann hinter Veckerhagen dem Märchenladweg wieder bis zur Sababurg zu folgen. Schlappe 320 Höhenmeter am Stück lassen die Pause schnell vergessen. Wo bitteschön ist die Seilbahn? Der Staufenberg stellt sich uns mitten in den Heimweg, bevor wir dann entspannt, aber ein wenig feucht, den letzten Trail an der Mauer des Tierparks wieder bis zum Parkplatz rollen. Vielen Dank für die 42 Kilometer lange und abwechselungsreiche Tour an Wolle, unsern Guide!

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One Thought to “Die Bramwald-Querung”

  1. signe

    sehr schöne Tour und wie immer ebensolcher Bericht…ein Dank an Tourguide und Schreiberling 😉

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