Für den Pfingst-Samstag hat sich Heiko aus dem Team der Sternenbiker als „sympathischen Guide für eine konditionell durchaus bissige und landschaftlich sehenswerte Tour“ angeboten. In die etwa 50 Kilometer lange Rundtour mit guten 1300 Höhenmetern hat er ein paar echte Highlights aus dem Geo Naturpark Frau-Holle-Land (so heißt seit kurzem der ehemalige Naturpark Meissner-Kaufunger Wald) gepackt. Nicht zuletzt führt die Strecke über den höchsten Berg der Region, den hohen Meissner (753,6m) und der verspricht zumindest bei gutem Wetter eine grandiose Fernsicht.
Den Treffpunkt hat Heiko in Hessisch-Lichtenau am Schwimmbad markiert. Dieses ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch mit dem Auto gut erreichbar. Bei angenehmen 20° Grad Außentemperatur starten wir zu sechst auf unsere Tour. Neben Heiko als Guide sind noch dabei: Die Immenhäuser Gang mit Thomas, Rene und Ralf. Dann der lange nicht mehr gesehene Gucci sowie natürlich meinereiner. Wir rollen zunächst durch die noch im Halbschlaf liegende Stadt in südliche Richtung. Die einschlägigen Kaffees sind zum Glück allesamt erst mit den Vorbereitung des Öffnens beschäftigt, so dass wir erst gar nicht in Versuchung kommen anzuhalten…Außerdem sind wir ja auch gerade erst gestartet -Obwohl so ein leckerer Kaffee als Startpilot gar keine schlechte Sache ist- Wir folgen den Markierungen des Grimmsteiges und erreichen als erste konditionelle Herausforderung die Burg Reichenbach. Von hier aus ist der Meissner mit seinen markanten Antennen auf dem Gipfelplateau eindeutig zu erkennen.
Aber die dazwischen liegenden Hügel und Täler allerdings auch. Unsere Augen werden von der Landschaft auf dem weiteren Weg verwöhnt, alles was ein Bikerherz schneller schlagen lässt, wird aufgefahren: Knackige Anstiege, schmale Pfade, technische Stücke in der Abfahrt. Es macht einfach großen Spaß. Der wird erst hinter Hasselbach etwas gedämpft, als der „Richtige“ Anstieg auf den Meissner beginnt. Ab hier, auf nur 280m ü.n.N., schrauben wir uns bis auf den höchsten Punkt, die Kasseler Kuppe. Also fast 500 Höhenmeter am Stück. Ich wußte gar nicht, dass so was bei uns möglich ist 🙂 Als wir „oben“ eine kurze Stullenpause einlegen und ein wenig die Fernsicht genießen, sendet uns Signe den Hinweis, dass in Ahnatal bereits ein Gewitter aufzieht. Naja, wenn schon, bei uns ist davon noch nichts zu sehen, im Gegenteil, die weißen Schäfchenwolken bieten einen 1a Fotohimmel. OK, ein wenig pummelig sind die schon, aber gefährlich schauen die jetzt nicht aus. Und der nachmittägliche Einkehrschwung ist auch gar nicht mehr so weit entfernt. Heiko empfiehlt nämlich das Kuchenbuffet der Jausenstation in Weißenbach. Klar, dass wir uns das nicht zweimal sagen lassen. Eine gute halbe Stunde später können wir bei Marzipan-, Scherben und Yoghurt-Pfirsichtorte nun auch bei uns die angekündigte Gewitterfront beobachten. Als wir bei etwas Grummeln im Hintergrund aufbrechen, schaut es einen Moment so aus, als würden wir tatsächlich verschont bleiben.
Meine Hoffnung, der Meißner hält alles auf, erfüllt sich leider nicht. Denn hinter Üngsterrode fallen die ersten Tropfen auf uns nieder. Der Tunnel einer alten, stillgelegten Bahnstrecke kommt da wie gerufen zum Anlegen der Regenkleidung. Als wir komplett in Gore gehüllt unsere Fahrt fortsetzen wollen, öffnet der Himmel erstmal richtig seine Schleusen und zeigt uns, „wo Barthel den Most holt„. OK, jetzt warten wir dann doch noch ein wenig länger und schauen zu, wie sich ein kleines Rinnsal durch den Tunnel und unter unseren Füßen hindurch seinen Weg sucht. Nach etwa 20 Minuten des Wartens ist der Spuk vorbei. Die Jacken verschwinden wieder im Rucksack, die kurzen Regenhosen halten den Hintern erstmal trocken und schlammfrei. Als die Sonne wieder richtig scheint, entledigen wir uns dieser aber auch wieder ziemlich schnell. Das Mikroklima um die Oberschenkel wird bei Wärme einfach unerträglich. In Großalmerode biegen wir in den terrassenförmigen Anstieg nach Epterode ab, passieren den Exbergsee und erreichen Rommerode. Ab hier wird es landschaftlich wieder richtig klasse, Fernsicht und Kalkmagerwiesen versüßen die Kurbelei. Anstiege gibt es jetzt bis zum Auto keine mehr. Gegen 15 Uhr sind wir wieder am Ausgangsort angekommen. 46Kilometer mit 1300 Höhenmetern schlagen am Ende unserer Tour zu Buche. Vielen Dank Heiko für die super schöne Runde! Die fahre ich gerne wieder 🙂
…wie immer top zu lesen, aber leider hat es dann doch nicht in den Terminkalender gepasst.
Und erwähnt wurde ich ja trotzdem 😉