Lange ist es her, dass wir mit ein paar SG-Sternlern ein Biwak auf dem Dörnberg eingelegt haben. Das vergangene Wochenende bot sich mit unverschämt gutem Wetter für eine Unternehmung á la overnighter an. Zwar waren die Meisten der potentiellen Mitstreiter beim Bike-Marathon in Zierenberg am Start, was aber Hansi und mich nicht vom Vorhaben abbringen sollte.
Samstag gegen 16 Uhr trat ich in die Pedale des gepackten Lastenesels. Keine Frage, das Fatty mußte dafür herhalten. Hansi hingegen startete die „Bequem-Variante“: Anfahrt mit Auto und Schlußanstige zu Fuß mit Rucksack. Von Heiligenrode aus wählte ich mal eine neue Anfahrt auf den Dörnberg. Die führte zuerst nach Spiekershausen, über die Schleuse von Wahnhausen nach Simmershausen. Im Ort verließ ich die Hauptstraße bog in die Karlstraße ab und folgte am rechten Ufer dem Lauf der Espe.
Das Ende der Straße (Sackgasse) führt direkt in einen schönen, leider aber nur kurzen Trail, der wiederum auf den Fahrradweg Richtung Hohenkirchen mündet. Ich bog wenig später aber zum Weidberghof ab, um nach Frommershausen zu kommen. Mit ein paar Schlenkern, aber bewußter Umfahrung des Ahneparks, schaffte ich es, den Radweg nach Heckershausen zu treffen 🙂 Egal, wo ich Menschen traf: Ich hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn nicht wegen der dicken Reifen, dann wegen des Gepäcks am Bike. Ab Hecko war der Dörnberg schon zu sehen, aber der Weg hinauf zieht sich noch ganz schön. In der Ortsmitte von Weimar bog ich in die Triftstraße ab, an deren Ende ich mich nach rechts wendete,
dem Bühl also die kalte Schulter zeigte, obwohl eine kleine Erfrischung ganz gut getan hätte. Schwitzen wollte ich eigentlich so gut wie möglich vermeiden. Oben gab’s ja keinen See oder ähnliches. Ein hoffnungsloses Vorhaben allerdings. Mein Gesamtgewicht mit dem Gepäck und die Steigung öffneten bei mir schon die Poren, bevor es richtig steil wurde. Auf Schotter arbeitete ich mich relativ gemütlich aufwärts und zweigte dann in einen Trail (Nr38) ab. Der war ganz schön zugewachsen und nur noch schiebend zu bewältigen.
So ungefähr muss es bei der Grenzsteintrophy auch des öfteren ausgesehen haben, wenn man den Schilderungen einiger Berichte folgt. Nördlich hinter dem „HohleStein“ münde ich schließlich auf einen bekannten Weg, der mich ein Stück näher an den Fuß des Schlussanstieges auf den hohen Dörnberg führt. Hier hätte ich eigentlich den „Eco-Pfad“ wählen können, der über die schöne Holzhütte auf den Gipfel hinauf führt. Ich entschied mich aber für die flachere, dafür längere Variante. Bedeutete auf dem Schotterweg nicht nach rechts, sondern links abbiegen, ein Stück der Marathon-Strecke vom Zierenberger Bike-Marathon folgen und dann rechts dem Wegweiser auf den Gipfel folgen. Puh, ein gutes Stück Arbeit war das, aber der Ausblick und die sommerliche Abendstimmung entlohnte für die Mühe.
Nachdem ich am Waldrand etwas Holz für’s Lagerfeuer gesammelt hatte, kam auch Hansi in Sicht. Auf dem Flugfeld war er gut 100 Höhenmeter tiefer als wandernder schwarzer Punkt auszumachen. 10 Minuten später war er dann oben und wir schlugen unser Nachtlager auf. Feuer an, Würstel und Steaks auf den Rost, zischhh und ein Abendbier auf 🙂
Kurz zuvor gingen wir noch einmal den Kreis der Verdächtigen Mitmacher durch. Da war noch jemand offen, der bisher eigentlich immer mit oben war: Christel Diederichs! Sie ist jedenfalls nicht beim Bike-Marathon gemeldet. Hansi tippt schnell ’ne sms, der Rückruf und das OK ließ nicht lange auf sich warten. Christel ist schnell, sehr schnell, sowohl bei der Entschlussfreudigkeit, dem Zusammenpacken der Klamotten, als auch in der Anfahrt von Weimar. Mit dem allerletzten Tageslicht erreichte sie den Gipfel und erweiterte unseren overnighter zum Trio. Sehr cool, viel Plausch am Feuerchen. Der Wind trieb uns schließlich in die Schlafsäcke. Und der wurde in der Nacht eher noch stärker und sorgte für einen kurzen Schlaf. Naja, dafür hatten wir einen klasse Sternenhimmel. Am Morgen ließen wir’s gemütlich angehen.
Unten am Flugfeld trennten sich dann unsere Wege. Christel und Hansi schlugen die Richtung Parklplatz bzw. Weimar ein, während ich über das Kaffee Friedrichstein (leider Betriebsferien) nach Zierenberg hinunterrollte. Gerade rechtzeitig zum Marathon-Start erreichte ich den Marktplatz von Zierenberg und konnte den meisten Sternlern noch eine gute Fahrt wünschen, bevor ich mir ein Frühstück vom üppigen Kuchenbuffet gönnte.
Nach etwas Überlegung der Strecke trat ich den Heimweg an. Zurück ging’s wieder über den Friedrichstein (was für ein elender Anstieg von Zierenberg!) , den HohlenStein (hier hatte ich noch eben selber einen Kaffee gebrüht)
und das Erlenloch. Hier wählte ich als Weg durch die Stadt die Hessenschanze und schließlich die „Middendorfsche“ Stadt-Variante: Passage des Aschrott-Park vorbei an der Göthe-Anlage, hinunter zur Willi-Allee, Tischbeinstraße, Karlsaue und ab nach Hause. Und vorbei war das „Mikrobenteuer“. Die Streckenbilanz? Keine Ahnung, nix getrackt oder gemessen. War auch egal, denn das Wichtigste war das Spaßometer. Und das stand auf 100% 🙂
Cool, ;-))
Hat mal wieder richtig Laune gemacht :))