Einmal Harzen oder der Global Fat-Bike Day 2016

Kennt eigentlich außer richtig hart gesottenen Fat-Bikern noch jemand den „Global-Fat-Bike Day“? Ich glaub’s fast nicht, denn jedem, dem ich davon erzähle, zieht die Augenbrauen inklusive Schultern mit einem „nie gehört“ nach oben. Ein paar eingefleischte Fans der Bikes mit den dicken Reifen wissen aber sehr wohl etwas mit dem Begriff anzufangen. Es geht kurz gesagt darum, entweder alleine, oder besser natürlich mit einer Schaar von Freunden einen Ausflug auf dem Fat-Bike zu unternehmen, davon ein paar Bilder zu machen und diese dann mit gleichgesinnten via Internet über alle möglichen Kanäle auszutauschen. Wenn sich dann noch zum Fetisch der dicken Pneus der Spaß am Bike-Packing gesellt, wird der Haufen in Frage kommender Leute nochmal deutlich überschaubarer. Und genau jene also, die gerne beide Genres miteinander vereinen, hat Gunnar Fehlau zu einer Tour unter dem Motto des Global-Fat-Bike Days eingeladen.

Der eigentliche Event-Termin war auf den 3. Dezember datiert, aber wenn man schon aus ganz Deutschland und sogar Holland eine Horde Biker rekrutiert, lohnt es sich natürlich, gleich das komplette Wochenende zu nutzen. Von den Anfangs 14 Bikern sind am Freitag schließlich neun zum Start in Göttingen eingetroffen. Zwei weitere Recken (besser gesagt, die Fitfucker 😉 ) haben eine alternative Anreise gewählt und dadurch dem Brocken schon am Freitag einen ersten Besuch abgestattet. 

Man kann es fast schon als dramatisch bezeichnen, dass ausgerechnet Gunnar als Organisator dann kurz vor dem Start auch noch notgedrungen absagen musste. Aber in solch einem Moment zeichnet sich eine gute Planung aus! Die Rolle des „Leithammels“ wurde kurzerhand an einen erfahrenen Fat-Bike-Piloten weitergegeben, der mit Hilfe des GPS-Tracks auch keinerlei Probleme mit der Wegfindung hatte, außer das GPS war gerade mal offline… 😉

Gunnars Planung war nun die Folgende: Mit der Bahn von Göttingen bis Bad Harzburg fahren, dort im Supermarkt verproviantieren und dann Aufstieg bis Torfhaus. Seinen guten Kontakten und Verhandlungsgeschick war hier unser erstes Biwak zu verdanken, denn schließlich bewegten wir uns mitten im Naturpark Harz. Die offiziellen Regeln sollten unter allen Umständen eingehalten werden, das war uns wichtig. Am Samstag dann Aufstieg, teilweise über den Goetheweg, bis auf den Brocken. Von dort in südliche Richtung fahrend den Harz durchqueren, zweites Biwak und zuvor natürlich erneute Verproviantierung in Walkenried. Am Sonntagvormittag schließlich mit Zug zurück zum Ausgangsort fahren. In nüchternen Zahlen ausgedrückt: 18 Kilometer und gute 600 Höhenmeter für die 1. Etappe und knapp 45 Kilometer bei erneut 600 Höhenmetern für die 2. Etappe. Beide Übernachtungen natürlich im Biwak unter freiem Himmel. Die Hoffnung basierte bis Donnerstag auf einer leichten Neuschneedecke mit angenehmen -3 bis -4° C. Trotz aller Bemühungen gab es bei den Bedingungen allerdings leichte Abweichungen vom Plan, bzw. eine geringe Übererfüllung: Schnee gab’s gar keinen, dafür Temperaturen im zweistelligen Minusbereich! und im oberen Teil des Brockens einige Eisfelder, die auch mit fetten Reifen nicht gerade ein Kindergeburtstag waren. Obendrein noch Sonne satt! Nun aber genug der Worte, am besten sprechen die Bilder 🙂 Viel Spaß
(Quelle Titelbild: https://fat-bike.com/2016/10/global-fat-bike-day-gallery/ Designed by Bill Biwer)