Fatte Freunde

Ein Fatbike ist ja inzwischen durch die Medien recht bekannt geworden. Im Vergleich dazu sind die großen und fetten Reifen der Cross-Skates nahezu unbekannt. Eine Bewährungsprobe haben Zinser und ich schon vor längerer Zeit ins Auge gefasst und nun endlich auch umgesetzt: Treffen auf dem Parkplatz der Königsalm und von dort aus hinauf auf den 644m hohen Bilstein fahren, bzw. skaten.  Geht das? Also für mich, mit dem Fatbike, gar keine Frage (bin ja nur fette Begleitung 🙂 ). Aber kann man auch mit den Skates tatsächlich  auf  den teilweise rauhen Schotterwegen im Kaufunger Wald gut vorankommen?

ZinserUndMario
Ein fattes Paar: Zinser und ich auf dem Weg zum Bilstein

Im Umkreis der Alm sorgen wir schon nach kurzer Zeit mit unseren dicken Reifen für ein wenig Aufsehen, aber bald lassen wir das Fußvolk samt der neugierigen Blicke hinter uns und den asphaltierten Höhenweg oberhalb von Nieste ebenfalls. Wir bewegen uns entlang des Niestelaufes, passieren von oben das Forsthaus Bunte-Bock, als sich die Bedingungen für Zinser plötzlich verschärfen. Mist, frischer Kalkschotter, nur leicht verfestigt, aber mit Rillen und Fahrspuren gespickt, erschwert das Rollen auch für die dicken Reifen. Dem Fatike macht es wenig aus, im Gegenteil, hier findet es geradezu ideale Bedingungen im Vergleich zu normalen MTB-Reifen. Kurz vor dem Gefällstück wird es dann wegtechnisch zum Glück wieder besser.

Ruecklings
Es entwickelt sich eine ganz neue Wahrnehmung für den Untergrund
Technik
Der Zinser zieht durch
Holperstrecke
Ganz schön holprig
FastOben
Gleich ist es geschafft, von hier aus noch 1,5km bis zum Turm auf den Gipfel

Schneller als wir beide dachten, erreichen wir die Senke, ab der der eigentliche Anstieg auf den Bilstein beginnt. Jetzt wird’s interessant, fünf Kilometros am Stück aufwärts. Kopf runter, Augen zu und den Hintern zusammenkneifen. Nicht nur, dass eine Horde Wildschweine samt Nachwuchs unseren Weg kreuzt, sondern auch die Steigung bringt Zinser (endlich 😉 ) ordentlich in Schweiß. Die Spur ist stellenweise zu schmal, um den richtigen Schwung für die Skates zu bekommen, die einzelnen Schwünge können nicht ausgefahren werden, was natürlich doppelt anstrengt. Aber mein Freund ist ein zäher Hund mit starken Schultern und lässt sich so leicht nicht aus der Fassung bringen. Selbst mein Angebot als Zugpferd schlägt er aus! Alleine, aus eignener Kraft will er’s schaffen. Erst am Schlussanstieg, ungefähr auf der Hälfe der Strecke hinter der Weg-Schranke muss er dann aber doch die Segel streichen. Der Untergrund ist einfach zu weich, die Steigung zu heftig (20% geschätzt, die letzten 100m). Aber es sind ja auch nur noch 300 Meter bis zur Hütte auf dem Gipfel 🙂 . Pause, Erfrischung und dann auf in die Abfahrt. Vorsichtshalber streift Zinser sich die Schützer über die Gelenke, es läuft aber runter viel besser als gedacht. Die Rollen bügeln die meisten Unebenheiten einfach weg, die Beine kommen aber ordentlich in Schwung und dienen als Feder-Dämpfer-Elemente. Nach weniger als der Hälfte der Zeit, die wir für den Aufstieg benötigten, sind wir zurück an der Alm. Chapeau, das Experiment ist geglückt, die Skates taugen in jedem Fall auch für’s schwierigere Gelände. (Es handelt sich hier allerdings um Exemplare mit 200mm Rad Durchmesser!) Harte Schotterpisten sind kein Thema, dickere Steine, Erdklumpenund Rillen im Schotter sind des Skaters Feind. Hierfür ist einiges an Fahrtechnik nötig, das muss trainiert werden. Es lohnt, genauso wie beim Fatbike, das Spiel mit dem Luftdruck in den Reifen! Hierdurch lässt sich unterwegs der Komfort spürbar verbessern. Die fetten Reifen verleihen den Skatern bisher nicht gekannte Freiheiten und erschließen ganz neue Reviere. Wir haben wichtige Erfahrungen für ein Vorhaben der besonderen Art gesammelt. Die Alpen lassen grüßen….

Related posts

One Thought to “Fatte Freunde”

  1. zinser

    Danke, war Supi !

    gruss zinser

Leave a Comment