Grenzerfahrung im Thüringer Wald

Puh, das sieht heute ja mal nach Regen aus. Ins Tal kann man jedenfalls nicht mehr blicken, alles diesig und verhangen.

Also gestern Abend sah das noch so aus:

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Von heute Morgen nehme ich mal kein Bild auf, denn Nebel kennt man ja von zu Hause 😉

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Der Thüringer Wald zeigt seine Zähne. Stetes Auf und Ab im zweistelligen Bereich.

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Der Gedenkstätte „Laura“ statten wir einen kurzen Besuch ab. Hier wurden zu Kriegszeiten Zwangsarbeiter im Schieferabbau beschäftigt. Eine bedrückende Stimmung macht sich breit. Hier lohnt sich auch mal eine Führung, aber jetzt mir lausig kalt. Zum Aufwärmen brauche ich dringend einen Anstieg.

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Wie schön, die Sonne zeigt sich doch nochmal 🙂 wir durchqueren Blankenstein. Warum ich das erwähne ? Na ganz einfach, hier ist der Rennsteig zu Ende und wir hoffen, die Berge auch. Nach 50 Kilometern zeigte heute der Höhenmesser schon 1200 Meter an. Eigentlich sollte das unser Tagessoll sein. Dummerweise ist’s aber noch ein gutes Stück bis Hof.

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Der besondere Augenblick: jetzt und hier sind die 1000km voll 🙂 🙂 Das ist doch ein Freudentänzchen wert!

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Weiter gehts im Takt. Die Berge sind natürlich doch noch nicht zu Ende und es wird Zeit, Kalorien nachzutanken. Wo geht das besser, als beim Bäcker??

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Ein Stück weiter hat sich im 20%tigen Gefälle eben ein LKW festgefahren. Er hängt zwischen einer Mauer und einem Wohnhaus fest. Nach unserem Kaffee ist er mit polizeilicher Hilfe plötzlich wieder frei gekommen. Wie schön, denn wir können gleich die 20 % ohne Hindernis hochprügeln…..

…Dachten wir da noch, jetzt wird’s flacher – weit gefehlt!
Nach nicht enden wollenden Wellen erreichen wir Mödlareuth. Der Name selbst ist schon eigen aber noch viel mehr, wenn ihn die Einheimischen aussprechen. Nun, dieser Ort hat zur Zeit des kalten Krieges besonders gelitten, da er mittig durch die Mauer geteilt war. Hier ein paar Eindrücke:

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Von Mödlareuth aus machen wir noch eine kleine Schleife Richtung Tschechien, denn direkt nach Hof wäre ja schon langweilig. Am späten Nachmittag jedenfalls überfahren wir unsere imaginäre Ziellinie:

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Was das Gegenlicht leider verheimlicht: Unter dem Schild stehen Hansi und ich (wir grinsen). Auch unser Finishier-Shirt ist von der Windweste verdeckt 😉
Nach 41 Stunden Fahrzeit, 1024 Kilometer und knapp 10.500 Höhenmetern sind wir am Ziel unsere Grenztour. Ohne eine Panne oder Defekt, weder an Material noch an uns. Die Tour war geprägt von unglaublich vielen Eindrücken und hat uns sehr viel Spaß gemacht. Danke auch an Hansi, der sich den ein oder anderen Fluch unterwegs anhören durfte und ein wirklich prima Tourpartner war! Aber es war schließlich nicht unsere erste gemeinsame Tour. Auch die ein oder andere Alpenüberqerung haben wir
schon Seite an Seite bestritten.

Ein besonderer Dank gilt meiner Frau für ihre Geduld und unsere Begleitung. Nur dadurch war es uns möglich, mit dem Leichtgepäck, also dem Nötigsten für die Etappe, zu Fahren.

Auf unserem letzten Tourenabschnitt haben wir übrigens 112 Kilometer mit 2050 Höhenmetern zurückgelegt.

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8 Thoughts to “Grenzerfahrung im Thüringer Wald”

  1. wolfgang

    … willkommen zurück !
    ich seh‘ schon, keine Bäckerei war vor euch sicher.
    Euch dreien noch einen schönen Abschluss in Hof wünscht Wolle

    1. Schoenie

      Danke schön an dich! Die Nachbesprechung per Landkarte folgt 😉

  2. Hansi Renner

    War eine echt super Tour, die ich jederzeit wiederholen würde, wir hatten auch echt Glück mit dem Wetter ! Vielen Dank an Mario und besonderen Dank an Ina für die super Unterstützung! Werde noch oft daran denken!

    Hansi

    1. Schoenie

      Danke auch an dich Hansi! Bist’n prima Partner!

  3. Stefan

    Hallo Jungen´s ( und natürlich auch Ina) wünsche Euch einen guten Endspurt.
    Und immer dran denken: „Nach der Tour ist vor der Tour“ :-))

    1. Schoenie

      Stimmt, die sieben Tage gingen rucke zucke rum! Gerade als wir so schön im Rhythmus sind, ist’s schon wieder vorbei.

  4. Olaf

    Haltet durch Jungens, bei uns regnet es schon den ganzen Tag.

    1. Schoenie

      Was sollen wir sagen?? Mal wieder Schwein gehabt, trotz Freitag dem 13. 🙂 nur der Morgen war nicht ganz so toll.

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