Hohes Gras mal zwei

Ein Mittwoch im Oktober, bedeckter Himmel, die letzte Schauer ist eben kurz noch durchgezogen. Seltsam, als ich aus dem Keller herauskomme, ist es irgendwie ziemlich warm. Aber gut, was will man mehr? Ideales Bikewetter für einen ordentlichen Nightride ohne Frostbeulen an den Füßen! Die Akkus sind proppevoll und die Lämpchen warten sehnsüchtig auf ihren Einsatz. Los gehts, noch im Hellen, mal wieder Richtung Kleingartensiedlung Helleberg, über die Fulda, dann der Ahne folgend (diesmal aber auf der linken Seite, wegen der blöden Baustellen) bis zur WauMauInsel. Dort überlege ich mir kurzfristig, die Stecke zu ändern und fahre hinter der Brücke rechts Richtung Kiefernweg. Weiter gehts bis zur Überquerung der Harleshäuser Straße und kurz darauf befinde ich mich bereits im östlichsten Teil des Habichtswaldes. Auf dem Wege habe ich auch gleich noch Heiko aufgelesen. Das bunte Blätterdach im Wald ist ein Traum, schade nur, dass diese Pracht bald vorüber ist. Am Erlenloch sind wir zum Start unserer Mittwochsrunde acht Biker und fahren heute gemeinsam in einer Gruppe. Zunächst noch ohne Licht führt uns Nobby auf ziemlich direktem Wege in Richtung Hohes Gras. Hinter dem Kletterwald fahren wir am Rande der Skipiste entlang, lassen das Herbsthäußchen rechts liegen und benutzen den kurzen, aber schönen Trail hinunter ins Firnsbachtal. Ab der Holzbrücke biegen wir auf einen groben Schotterweg ein, den ich bis dahin noch gar nicht kannte. Nach gefühlten 100 Kilometern aufwärts weiß ich auch warum. Der kräftige Anstieg ist eigentlich nur gute zwei Kilometer lang aber durch den Tunnelblick unserer Lampen erscheint er irgenwie endlos.

Im Anstieg auf den Essigberg

Nach gefühlten Stunden der „sacksteilen“ und holprigen Auffahrt wird der Kletterwald zwischen den Bäumen wieder sichtbar und signalisiert uns, dass es nun nicht mehr viel höher gehen kann. Wunderbar!
Weil der Abend so schön ist, zaubert unser Guide Nobby eine kleine Überaschung aus dem Hut: Wir passieren den bekannten Sendemast des Essigberges und, so genau kann ich es gar nicht beschreiben, auf einmal geht es über einen mir bis heute unbekannten Wiesentrail direkt auf Dörnberg zu. Liegt es an der Dunkelheit und dem begrenzten Licht, oder war ich hier wirklich noch nicht???? Mit der Frage bin ich jedenfalls nicht alleine und deshalb folgen am Ende des Berichtes ein paar Kartenabschnitte zur Orientierung. Auf Anforderung sende ich auch gerne die GPS-Aufzeichnung. Als Nobby dann auf den kleinen Tümpel im Höllchen hinweist, kann ich unsere Position auch so ungefähr wieder einordnen. Kurze Zeit später findet sich dann wieder bekanntes Revier unter den Stollen. Der Silbersee kommt in Riechweite und man kann schon fast mit geschlossen Augen dem Trail folgen, wären da nicht diese Knie-tiefen Schlammkuhlen….zum Glück schaffen es alle ohne Bodenkontakt bis zum Erlenloch. Satte 25 Kilometer mit irgenwie um die 700 Höhenmeter haben wir am Ende geschafft. Auf meiner persönlichen Uhr stoppe ich zu Hause angekommen, 51 Kilometer mit 870 Höhenmetern. Schön war’s, aber für heute reichts mir dann auch 🙂

GPS-Aufzeichnung
Der Teil der Runde ins Firnsbachtal
Richtung Dörnberg und zurück über den Silbersee

(Kartenquellen: Garmin MapSource, Topo Deutschland)

Ach ja, nicht ganz uninteressant: Das Höhenprofil der Strecke…

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2 Thoughts to “Hohes Gras mal zwei”

  1. wolfgang

    … diese Runde schreit nach Wiederholung; erst die „lange Rampe“ zum Hohen Gras und dann als Krönung ein „Schmankerl-Trail“ ( kannte ich noch nicht !!!).

    1. Schoenie

      Da bin ich ja beruhigt, wenn Du den Weg auch noch nicht kanntest 🙂 schön, dass es immer noch Überraschungen gibt!

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