Im Zeichen der Elemente

Der Winter macht gerade mal eine Pause. Auch gut, leider schade für die Skating Ski, die sich in diesem Jahr ziemlich langweilen. Umso schöner für’s Mountainbike, das freut sich, endlich wieder in den Wald zu kommen. Samstag ist eigentlich Martins SG-Stern Runde. Schlecht für mich, denn die Anfahrt ist ab Heiligenrode bis Weimar schon lang und bedeutet sehr viel Stadt mit ordentlich Gegenwind. Also schließe ich mich zwei Stunden später der Funbiker-Samstagsrunde an, mit dem Start direkt vor der Haustür. Und weil der Sonntagmorgen auch schöner als vom DWD angekündigt ist, gibt es gleich noch eine Tour.

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Eine vom Wind gefällte Buche versperrt den Weg

Erstaunlicherweise sind wir am Samstagnachmittag nur zu dritt, so wenig Biker waren es lange nicht mehr und das bei fast zweistelliger Temperatur (Plusgrade natürlich 😉 ). Klar, die Bedingungen lassen aufgrund des Windes etwas zu wünschen übrig und es dürfte einiges an Windbruch gegeben haben. Das soll uns heute aber nicht von einer kleinen Trailrunde abhalten. Die Helsa-Trails sind das Ziel des Tages. Zuvor aber nehmen wir noch den wunderbar abgetrockneten Maiertrail mit, passieren die Alm und biegen oben auf der großen Kreuzung in einen wenig befahrenen Weg ein, der schon seltsame Namen trägt: In der Skiabteilung bekannt als „Schlüsselbeinbrecher“, bei den Funbikern als „Knoke-Gedächtnistrail“ 🙂 Wie auch immer, seine Befahrung klappt am heutigen Tag richtig gut, ohne nennenswerte Vorkommnisse, die weiteren Einfluss auf des Weges Namen nehmen könnten. Unsere nächste Station ist die Auerhahnshütte, hinter der die ersten Zeichen des Sturmes zu sehen sind. Bereits vor der Hütte verlässt uns plötzlich Roland. Er möchte rechtzeitig zum Start der Biathleten in Sochi auf dem Sofa liegen. Na gut, den schönsten Teil der Strecke verpasst er und so fahren nur noch Klaus und ich weiter. Wir arbeiten uns bis zur „Federleinskurve“ oberhalb von Helsa vor und biegen 100 Meter dahinter scharf rechts in einen versteckten Trail ab, den ersten der sogenannten Helsa-Trails. Er führt hinunter zum Ibach-Eck und bis an den Ortsrand. Kurz danach folgen wir einem Pfad über den kleinen Stupberg, den wir dann auch gleich noch umrunden. Dabei gibt es ordentlich Gefälle mit Stiegen und Kehren, eben allem, was Spaß macht. Und dann sind wir auch schon wieder auf dem Rückweg, aber natürlich nicht ohne weitere bissige Anstiege. Hinter dem Friedhof von Helsa kurbeln wir uns wieder aufwärts bis auf den Kaufunger Weg, um von dort wenig später die Abfahrt bis zur alten Ziegelei in Oberkaufungen zu genießen. Der Rest des Heimwegs ist dann nur noch Formsache, inzwischen hat es angefangen zu regnen, was uns im Wald kaum aufgefallen ist. 35 Kilometer schlagen in der Tourenbilanz zu Buche. Von dieser Tour gibt es übrigens kein einziges Bild…entweder zu wenig Licht, zu schnell unterwegs oder nix tolles zu sehen.

Sonntag früh blinzelt die Sonne durch die Wolken. Über WhatsApp kündigt Jörg seine baldige Fahrbereitschaft an. Mein Körper ist irgendwie noch gar nicht der Meinung, sich jetzt gleich wieder betätigen zu wollen und ich starte die Tour mit einigen Anlaufschwierigkeiten. Bleischwere Beine lassen in Uschlag den Wunsch einer sofortigen Umkehr aufkommen. Nur mit kleinen, mentalen Zaubertricks kann ich dagegen ankämpfen und fahre doch weiter…schön auf flacher Strecke durch das Niestetal bis zum Forsthaus „Buntebock“. Jörg schlägt vor, die Forstaustobahn in Richtung Umschwang zu nehmen. Unterwegs entscheiden wir uns am Abzweig auf den Teerweg doch noch für die weitere Auffahrt bis zum Frau Holle-Weg.

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Die Buche hat sich dem Wind ergeben

Zum Glück hat der Sturm hier oben nur zwei Bäume umfallen lassen, so dass wir auf dem Pfad richtig Spaß haben. Auch wenn zwischendurch mal der Graupel waagrecht durch die Luft fliegt. Für die Abfahrt nehmen wir den Wurzeltrail hinter dem Naturfreundehaus am Steinberg.

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Ganz schön licht ist es hier geworden

Hier ist die Strecke komplett frei und auch die Bodenverhältnisse sind viel besser, als wir vermutet haben. Über den Barfußpfad streifen wir Nienhagen und biegen noch mal aufwärts in Richtung Escherode ab. Hier haben wir einen 1a Blick über unseren neuen Windpark auf dem gegenüberliegenden Schwedenwall.

Windkraft
Wir stehen oberhalb von Uschlag

Der Wind pfeift ordentlich und wir suchen unser Heil in der Abfahrt nach Uschlag. Heimwärts geht’s am Fuße des Mühlenberges, die Nieste zur rechten bis Heiligenrode. Wieder sind es 35 Kilometer, gefühlte 100!
Was bin ich froh, nicht in Küstennähe zu wohnen: Wind ist schlimmer als der steilste Berg!

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