Neujahres-Tour 2014

Berühmt-berüchtigt ist sie, die Neujahrstour von Dirk. Anfangs nur in ganz kleinem Kreis gefahren, hat sie sich in diesem Jahr schon beinah zum einem echten Touren-Highlight entwickelt. Denn sagenhafte 13 Biker treffen sich am frühen Abend des Neujahrstages, der diesmal auf einen (Trainings)Mittwoch fällt, am Erlenloch. Alle wollen anscheinend einmal die Geschichte am eigenen Leibe erleben, wenn ganz oben am Herkules in den Katakomben über der Pluto-Grotte ein Chor seine Lieder anstimmt. Alle möchten sich von der einmaligen Atmosphäre des knisternden Lagerfeuers mit dem darüber hängendem und mit leckerem Punsch gefüllten Kupferkessel überzeugen.

Dumm nur, dass die Museumslandschaft Kassel dem Ereignis einmal mehr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Der Aufgang zu den Grotten ist wegen der laufenden Bauarbeiten wohl noch einige Zeit gesperrt. Schade, denn das gleiche Schicksal traf uns schon im letzten Jahr. Bleibt zu hoffen, dass der Chor sich seiner Tradition erinnert und den Brauch wieder aufleben lässt. Oder fühlten sie sich am Ende durch uns ertappt oder gar vertrieben?? Gefühlt war dem nicht so, denn wir durften aus dem Kessel ja auch schon probieren…Bleibt abzuwarten, wie sich die Restauration des Herkules weiter gestaltet und ob es den Chor überhaupt noch gibt. Den Altersdurchschnitt hatten wir durch unsere Anwesenheit bestimmt halbiert 😉 ok, das mag ein wenig übertrieben sein. Aber vielleicht können wir ja etwas in dieser Richtung bewegen, wer weiß. Die Sache wär’s tatsächlich wert!
Ob nun mit oder ohne Chor, die Stimmung zu dieser Jahreszeit im Bergpark ist natürlich ohne gleichen, die Tour lohnt immer und ist eigentlich nur noch durch ein pulvrige Schneedecke zu toppen.

Es macht einem dabei kaum etwas aus, sich bergauf am Aquädukt und Kaskadenrestaurant vorbei, bis auf die Besucherterrasse des Herkules hoch zu pedalieren. Die Blicke zwischendurch, talwärts, entschädigen einfach für alles! Außer uns und ein paar Waschbären sind unterwegs keine Lebewesen erkennbar, gespenstisch wirkt die Kulisse der Silvesternacht auf der Aussichtsterrasse.

Die ganzen zusätzlichen Mülltonnen hätte sich die Parkverwaltung auch sparen können. Wir beten, uns in den Scherben keinen Plattfuß einzufangen. Für die Abfahrt wählen wir eine „Nordroute“, passieren dabei Elfbuchen und fallen über die alte Skipiste talwärts direkt auf den Wurmberg. Ab hier geht es mit traumwandlerischer Sicherheit auf den ausgefahrenen, schlüpfrigen Pfaden zurück ins Erlenloch. Nach einer obligatorischen Pause heißt es für mich, den Heimweg anzutreten (auf dem Bike versteht sich), ziemlich direkt, weil irgenwie noch müde, Spuren der Silvesterparty scheinen sich bemerkbar zu machen. Die ersten 46 Kilometer mit 650 Höhenmeter finden den Weg ins Tagebuch 🙂 Ach ja: Fette 14 Punkte für den Winterpokal darf ich mir gutschreiben 🙂