Pfingsten fährt man Bimbach

Diesen Slogan des RSC Bimbach gibt es nicht erst seit seinem 25jährigen Bestehen. Und wenn man sich die Starterzahlen anschaut, dann ist das für eine große Zahl radsportbegeisterter tatsächlich gar keine Frage: An Pfingsten fährt man Bimbach. Diesen Termin hatte ich auch schon in die Saisonplanung mit aufgenommen, aber die Begeisterung in den Reihen der SG-Stern oder TSV-Heiligenrode war eher verhalten. „Kurz vor 12“ fand sich dann aber doch noch ein kleines Grüppchen zur Teilnahme an der Jubiläumsveranstaltung: Signe und Hansi stellten mit mir das Sternen-Triple.

SG-SternTriple
Das SG-Sternen-Triple (Bild: Signe)

Das richtige Flair kommt natürlich erst dann auf, wenn man ordentlich in der Menge badet. So war es keine Frage, dass wir die Zelte mit einpackten. Die improvisierte Campingwiese bietet eben ein Klima der besonderen Art. Fachsimpelei allerorten, viele kannten sich anscheinend auch aus den zurückliegenden Jahren. Jede Menge Nerds, teils skurrile Gestalten finden sich dort ein, nicht wenige sogar, um an mindestens zwei Tagen durch das Biosphärenreservat Rhön zu strampeln.

Campingwiese
Die Campingwiese, rappelvoll!

kleinerSmartGanzGross
Es muss nicht immer ein Kombi sein, um ein Rad zu transportieren. Der Smart taugt auch als Schattenspender und Theke….

Aber das ist auch kein Wunder, denn der Streckenverlauf hat so einiges an Aussichten zu bieten. Insbesondere natürlich die Langestrecken, die nicht nur durch den Hessischen, sondern auch durch den Bayerischen und Thüringischen Teil der Rhön führen. Fernsichten unterwegs, dass einem die Augen brennen!
Für uns blieb allerdings nicht mehr viel Auswahl bezüglich der Strecke. Alle Marathondistanzen waren längst ausgebucht, Nachmeldungen in diesem Jahr unmöglich. Keine Ausnahme, die Kapazitätsgrenzen für das Orgateam waren erreicht. So konnten wir am sehr frühen Sonntagmorgen ganz entspannt unsere Startkarten für die 110 Kilometerstrecke abholen. Signe übte für ihren Erstkontakt mit der Rhön ein wenig Zurückhaltung und wollte zur Prämiere lieber die 75 Kilometer abrollen.

Das RSC-Helferteam bot am Sonntagmorgen für die Radfahrer schon ab 4Uhr ein Frühstück an, dass alle Vorlieben bediente. Ob herzhaft oder süß, nur Müsli, alles war da. Den Kaffee habe ich aber lieber am Zelt gekocht. Der benötigt am Morgen schon eine gewisse Konsistenz, um seine aufmunternde Wirkung zu entfalten. Sehr zur Freude unserer Nachbarn, denn wenn „Grisu“ loslegt, dann bekommt das im Umkreis von 20 Metern unweigerlich jeder mit. Das ist eben der Charme eines ordentlichen Benzinkochers. Genauso wichtig wie der Kaffee an diesem Morgen ist eine dicke Schicht Sonnencreme, denn bereits die ersten Strahlen ließen deren Kraft über den Tag erahnen. In der noch kühlen Morgenbrise starteten wir gegen halb Acht mit einem Minigrüppchen unsere Rundfahrt. In leichten Wellen führte die 110er und 75er Runde zunächst gemeinsam aus Bimbach heraus Richtung Süd-Osten. Fulda wurde dabei am südlichsten Rand nur gestreift. Leider musste in diesem Jahr eines der Streckenhighlights gestrichen werden. Die Rhönsprudelquelle hat ihre Hygiene-Anforderungen verschärft und die Durchfahrt ihrer Lagerhallen untersagt. Die dort angesiedelte Streckenverpflegung wurde stattdessen irgendwo an den Rand von Weyhers verlegt. Bis hierhin bewegt man sich meist um die Dreihundert Meter Marke, erst ab Poppenhausen beginnt der Anstieg auf die 950 Meter hohe Wasserkuppe. Genau hier zweigte dann auch die 75er Strecke von der 110er ab und wir verabschiedeten Signe, die nun allein ihren Weg suchen musste. Obwohl man bei der Menge an Startern ja nie wirklich allein unterwegs ist. Ein wenig enttäuscht waren Hansi und ich, dass wir gar nicht über das Plateau der Wasserkuppe geführt, sondern kurz vorher wieder talwärts Richtung Hilders gelenkt wurden. Schade, gerne hätten wir das 360Grad-Panorama mitgenommen. Die Talfahrt bescherte dafür mit knappen 70 km/h und aalglattem Asphalt ordentlich Spaß. In Gotthards wurde die Wende in Richtung Westen eingeschlagen. Hier stärkten wir uns noch einmal an einem Kontrollpunkt und kletterten anschließend auf die mit knapp 600 Metern zweithöchste Erhebung (Langenberg?). Wenig später gab es für uns eine kleine Überraschung, denn wir fuhren auf zwei bekannte Kasseler Gesichter auf: Christel und Markus, ebenfalls auf der 75er Runde unterwegs. Von Signe leider keine Spur, sie musste zu dem Zeitpunkt schon einiges an Vorsprung auf die Beiden gehabt haben. Nach kleinem Plausch setzten wir die Verfolgung an, doch auch an der folgenden Verpflegung in Margretenhaun war keine Spur von Signe zu finden. „Sack und Asche“ dachten wir uns, noch einen Riemen mehr auflegen, war fast nicht möglich, auch mit einem schnellen Grüppchen konnten wir bis ins Ziel nicht mehr aufholen. Hier fanden wir uns jedoch ziemlich schnell wieder zusammen und konnten bei kühlen Getränken und leckerem Kuchen die Erlebnisse revue passieren lassen. Pfingsten fährt man Bimbach, ja selbstverständlich, ganz logisch! Und immer wieder schön!
Hier noch ein paar Eindrücke der 1 1/2 Tage Bimbach:

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6 Thoughts to “Pfingsten fährt man Bimbach”

  1. Thomas

    Im August bin ich mit dem MTB genau dort, für 3 Tage und incl. Wasserkuppe.

    1. Mario Schön

      Da bin ich gespannt auf einen kleinen Bericht von dir! Das wird bestimmt gut…

  2. signe

    OK, 2015 komme ich dann vielleicht auch mit auf die Wasserkuppe…wenn ihr schön langsam fahrt 🙂

  3. Mario Schön

    🙂 Ich bin dabei! Gerne wieder, aber dann auch mit der Wasserkuppe ganz oben. Können ja dann einfach wieder umkehren, aber das Panorama…….. einfach klasse!

  4. Hansi

    Nach ein paar Jahren Pause, hat dieses Wochenende wieder Lust auf mehr gemacht!!
    Denke Bimbach wird auch 2015 wieder auf dem Plan stehen!

  5. signe

    Super Bericht…aber war ja auch eine super Aktion…mit Wiederholpotential 🙂 🙂 🙂

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