Sommerfinale

Willkommen im Herbst!, so hätte der Titel dieses Artikels eigentlich auch lauten können. Kaum typischer kann ein Herbstabend sich präsentieren, wie zur Sommerabschlusstour der SG-Stern am gestrigen Mittwoch. Zum Treffpunkt am Erlenloch bin ich zum Glück wieder mit dem Bike angefahren. Zum Glück deshalb, weil Kassels Straßen einmal mehr völlig verstopft sind. Für die Anfahrt wähle ich die schnelle, bewährte „Nordstadtroute“, biege allerdings etwas früher als üblich rechts ab. Direkt hinter den Eisenbahnbrücken in der Schenkebier-Stanne (über diesen Namen könnte ich mich immer wieder kaputtlachen) gehts hinauf in das kleine Wäldchen und dann zum Fußgänger-Bahn-Übergang. Klaro, wenn man es eilig hat, ist die Schranke natürlich geschlossen. Zum Glück dauert es nur drei Minuten (gefühlte 30), bis die Regiotram endlich vorüberzieht. Auf dem Ziegenberg sehe ich dann vor mir die Silhouette eines Bikers. Der Anblick löst einen plötzlichen Verfolgungsreflex bei mir aus und als würde es um Leib und Leben gehen, hole ich den Biker schließlich kurz vor dem Wasserbrunnen auf dem Ziegenberg ein. Ah, Überraschung! Kamerad Gucci kurbelt da ganz entspannt vor sich hin und ist ziemlich überrascht, sich plötzlich in Begleitung zu finden. Klarer Fall, dass wir beide nun einen weiteren „Kameraden“, nämlich den Wolfgang, einsammeln, um dann gemeinsam quasi im Chill-Modus, dem Erlenloch entgegenzuradeln. Dort treffen sich heute ca. 15 Biker. Wir teilen uns wieder in zwei Gruppen auf. Zu fünft wählen wir den etwas direkteren Weg zum geplanten Treff am Silbersee. Die andere Gruppe entscheidet sich für eine großzügige Umleitung.
Nach dem Start am Erlenloch dauert es gar nicht lange und wir tauchen mit jedem zurückgelegten Höhenmeter immer tiefer in den Nebel ein. Beinah unheimlich wirken die schon komplett kahlen Kastanien rechts und links des Weges…..

Die Kastanienalee

Wir versuchen, etwas Licht in die trübe Lanschaft zu bringen:

Licht im Nebel

Weil der Trail vom Essigberg hinunter zum Höllchen uns letzte Woche schon so gut gefallen hat, fahren wir den heute gleich noch einmal. Aber das Finden des selben erweist sich als gar nicht so einfach. Nicht nur, dass unsere Lampen ohnehin eine Art Tunnelblick vor uns eröffnen, kommt jetzt noch erschwerend der Nebel hinzu. Größere, unfreiwillige Umleitungen können wir aber zum Glück vermeiden und so erreichen wir in vollkommmener Dunkelheit den Silbersee.

Die Dunkelheit bricht herein
Aber nicht nur, dass uns der Nebel den rechten Weg verschleiert, hier macht er uns noch zusätzlich Probleme, ein anständiges Feuer zu entfachen. Mit viel Geduld und Puste gelingt es uns schließlich doch und die ersten Würstchen hängen über der Glut. Wohl dem, der (aus Erfahrung 😉 ) einen Teleskopspieß im Rucksack mitführt.
Die erste Runde Würste ist bereits gegart, da trifft endlich die zweite Gruppe ein. Es herrscht nun das übliche Treiben ums Feuer: Essbares garen, Holz nachlegen, den auflodernden Funken entfliehen, um die teure Funktionskleidung vor Brandlöchern zu schützen, „hitzige“ Diskussionen ums Biken, Bratwurst aus der Asche angeln, und und und. Es ist eben die typisch lauschige Silbersee-Stimmung. Einfach schön 🙂
Tschüss Sommerzeit!

Für die Statistik: 48 Kilometer mit gut 600 Höhemeter habe ich auf der Runde gesammelt.

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