Spontan mal an den Edersee

Biketouren lange im voraus planen kann ja jeder! Die spontanen Ideen sind es, die oftmals für coole Überraschungen sorgen. Samstag Nachmittag, nachdem unser geplanter Kinotermin aufgrund ausschließlicher 3D-Vorführungen (was soll das eigentlich ??) geplatzt ist, kommt mir die Idee eines kleinen „Overnighters“ in den Sinn. Mir fällt ein, dass Dirk ja ordentlich Reklame für die kleinen, netten Konzerte am Edersee gemacht hat und heute „Stolle“ auf dem Plan steht. Tja, nun komme ich ordentlich unter Zeitstress. Welches Rad ist jetzt wohl am besten? Klar, der Renner ist der richtige Untersatz. Auch wenn der Anblick der dünnen Reifen inzwischen nicht mehr sehr vertrauenerweckend wirkt. Und dann ist da ja noch eine neue Tasche für den Lenker, die endlich mal ausprobiert werden will. Eigentlich nicht unbedingt für den Renner genäht, kann ich sie aber auf ein passendes Maß zusammenrollen und bekomme immer noch genügend Ausrüstung unter.

Setup
Die „sweetroll“ von Revelate Designs made in Alaska.

Lenkertasche
Ein wenig großzügig gerollt, geht aber, weil nachgiebig.

Nach einer guten Stunde bin ich mir einigermaßen sicher, nichts existentielles vergessen zu haben. So ein „overnighter“ soll ja auch ein wenig dazu dienen, sich mal auf das Nötigste zu beschränken (und wer nicht glaubt, wie schwer das ist, den kann ich nur dazu auffordern, das mal zu probieren!!) Die Zeit zum Übertragen einer Strecke auf’s Navi habe ich auch nicht mehr, denn inzwischen ist es fast halb Fünf und um Acht startet das Konzert. Ich schaue unter google nur noch nach der vermeintlich kürzesten Verbindung zwischen Heiligenrode und der Halbinsel Scheid. Rechner aus, den Lieben daheim noch Tschüß gesagt und los geht die Fahrt. Hmm, das ist doch ganz schön eng am Lenker, das Schalten bedarf einer gewissen Umgewöhnung. Funktioniert dann aber ganz gut. Auf meiner Rechnung habe ich heut den Wind ganz vergessen, der mir mit nicht geahnter Kraft aus Richtung Westen entgegen bläst. Niederzwehren ist trotzdem schnell erreicht, dann wird die Kurbelei schon zäher. Eine elegante, will heißen, flache Strecke nach Elgershausen kenne ich gerade nicht. Deshalb quäle ich mich in Nordshausen auf den Brasselsberg hoch. Bis Hof rollt es dann wieder besser, aber im Ort steht schon wieder mindesten 10% Steigung an. Breitenbach, Martinhagen, dann die Abkürzung nach Balhorn und Altenstädt.

Balhorn
Der Wind macht mich alle! Oberhalb von Balhorn.

Bis hierher alles bekanntes Revier. Hinter Ippinghausen strampele ich am Gut Höhnscheid vorbei und werde von unendlich vielen Motorradfahrern genervt. Der Wind setzt mir inzwischen ordentlich zu, ich habe das Gefühl zu stehen. Endlich erreiche ich Freienhagen und denke, dass ich ja nun gleich am Ziel bin. Sachsenhausen habe ich dabei ganz vergessen. Dann die Erlösung in Form eines Schildes: Niederwerbe, yeah, nur noch fünf Kilometer. Trotzdem ziehen sich die letzten Meter noch mal mächtig in die Länge. Offenbar sind die Beine vom Marathon des letzten Wochenendes noch nicht ganz fit.

Tarptent
Das Tarptent steht in drei Minuten, sogar mit Seeblick!
Seebuehne
Die Seebühne auf der Liegewiese von Scheid
Stolle
Stolle in Aktion
Morgenstimmung
Der vielversprechende Sonntag Morgen!
Weidelsburg
Auf dem Heimweg, die Weidelsburg kommt in Sicht.

Viertel vor Acht baue ich mein Zelt auf und bin wenige Minuten später „Konzertreif“. Na also, hat ja doch noch geklappt. Jetzt gibt uns Stolle erstmal was auf die Ohren. Den Hansi habe ich zum Zelten auch noch anstiften können (allerdings nimmt er das Auto zur Anreise) und so gibt es einen richtig runden Rahmen an diesem Abend. Für den Heimweg am Sonntag habe ich übrigens, nach einem ausgiebigen Frühstück auf Segers Seeterasse (vielen Dank nochmal dafür!), exakt die gleicher Strecke benutzt. Allerdings knapp 30 Minuten schneller, dank Rückenwind :)) In Summe übrigens 117 Kilometer mit 1200 Höhenmetern.

Related posts

2 Thoughts to “Spontan mal an den Edersee”

  1. Hansi

    war doch ein nettes event, Stolle, Übernachtung im Zelt und Frühstück am See!!
    Bin doch froh, dass ich mich hab anstiften lassen 🙂

    1. Mario Schön

      Das stimmt wohl! Und ich glaube, wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter. Letzte Nacht hätten wir eine ordentliche Wäsche abbekommen 🙂

Leave a Comment