Jetzt wird es aber höchste Zeit, mal wieder das Fatty durch den Wald zu treiben. Seit der Neujahrstour habe ich entweder Ski oder Laufschuhe an den Füßen 🙂 Der Samstag steht also ganz im Zeichen einer Funbiker-Runde durch den Kaufunger Wald.
Am Anfang unserer Runde steht ein netter Versuch. Um ein wenig das Miteinander zwischen Fußgänger und Radfahrer zu fördern, hat sich Carsten die Mühe für ein kleines Schildchen gemacht, wie es auch in Österreich bereits an verschiedenen Stellen zu finden ist. Mal sehen, wie lange es hängen bleibt. Aber zum Glück gibt es ja bei uns im Kasseler Osten relativ wenig Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Parteien. Auf dem Weg zum Einstieg in den Maiertrail kann das Fatty voll Punkten. Dort, wo wegen akuter Verschlammung die „Schmalspurbiker“ auf weniger sumpfigen Boden ausweichen und eine Extraschleife einbauen, kurbele ich derweil in aller Ruhe am Rand einfach weiter über den Acker. Kein Problem, nicht mal das Profil setzt sich zu. Die Räder rollen ganz locker übers Feld und wenig später über Wiese, sehr genial das Ganze!
Nach unserer Ausschilderung geht die Tour weiter Richtung Alm, daran vorbei und über den „Fabihaften-Trail“ hinunter zum Niester Erholungspark. Das nächstliegende Highlight heißt nun „Der Steinchentrail“. Mühsam ist der Aufstieg allemal, selbst unter optimalen Bedingungen im Sommer nicht unbedingt einfach. Aber es lohnt sich auch an Tagen wie diesen, sich hier hochzutreiben. Der Flow dieses von Unbekannten angelegten Trails sucht einfach seinesgleichen. Kurz aber sehr schön. Achja, hatte ich es erwähnt: Schon beim Treffpunkt an der Sporthalle macht meine Vorderradbremse durch eine gewisse Untätigkeit auf sich aufmerksam. Die anfänglich nur spärlichen Ambitionen, die Bremsscheibe in die Zange zu nehmen, ließen im Verlauf der Tour bis zum vollständigen Versagen nach. Aber da bei den feuchten Witterungsverhältnissen der Vortrieb auf natürliche Weise gebremst wird, habe ich auf den vorzeitigen Abbruch der Tour einfach verzichtet und nur noch der Bremse am Hinterrad vertraut 🙂
Vom Grillplatz Escherode aus zeigt uns Klaus eine neue Variante bis Nienhagen. Nicht unbedingt alltagstauglich (eher „Rückeweg“), aber durchaus spaßig fahrbar. Bin gespannt, ob diese Variante im Sommer auch funktioniert. Wir genießen jedenfalls kurz den Blick des in der Sonne liegenden Örtchens Nienhagen und folgen dem Weg zur Furt über die Ingelheim. Zur Überraschung einiger ist unsere Runde hier aber noch nicht auf Heimfahrt eingestellt.
Anstatt die Furt nun in Richtung Uschlag zu durchqueren, folgen wir dem Weg rechts nach Benterode und erklimmen nach der Ortsdurchquerung noch eben den Schwedenwall mit seinem Windkraftwerk. Von hier oben aus erstreckt sich nun eine der längsten „Downhillstrecken“ bis ins Niestetal. Naja, Downhill ist vielleicht etwas übertrieben, aber es geht zumindest permanent auf Trail den Berg hinunter. In dieser Abfahrt genießen wir dann auch die Fangopackung schlechthin. Wer es bis hierher noch einigermaßen sauber geschafft hat, verschlammt spätestens jetzt seinen kompletten Antriebsstrang. Und dann gibt es auch noch solche, die Felgenbremsen am Bike befestigt haben. Die leiden hier besonders, da ein Schlammstau zwischen den Rädern ein Rollen wunderbar verhindert. Irgendwann kommen wir schließlich im Tal an, längst nicht so schnell wie gewohnt, trotzdem aber mit sehr viel Spaß und hängender Zunge. Wann mussten wir bergab mal derart in die Pedalen treten? Und es ging dabei nicht um Tempo, sondern darum, nicht stehen zu bleiben. Am Ende haben wir uns die kleine Stärkung beim türkischen Pizzabäcker jedenfalls redlich verdient!
Herr Maier, das ist ja mal eine gute Idee. Gefällt mir sehr gut.