Unterwegs getestet

Seit kurzem gibt es wieder neues Zubehör in meinem Fahrradkeller. Die Versuchung der ersten Übernachtungstour im „self-support-modus“ nach diesem Vorbild hier, steht ja immer noch aus. Zugegebenermaßen ist nicht alles Equipment von mir dafür tauglich. Es gilt auch hier wie so oft, die Balance zwischen möglichst leicht und gleichzeitig stabil zu finden. Über Reviews aus der wirklichen Praxis stürze ich immer sofort her und möchte meinerseits aber auch eigene Erfahrungen preisgeben.

Für leicht spöttisches Grinsen hat die Errungenschaft einer Packtasche für den Sattel gesorgt. Es handelt sich dabei um eine „Revelate designs Pika“.

In vielen Reiseblogs sieht man diese Art Tasche, die sich wie eine überdimensionale Wurst hinter dem Sattel und über dem Hinterrad ausbreitet. Was ich mir selbst nie so richtig vorstellen konnte: Wie hält so ein Monstrum am doch eher filigranen Sattelgestell und stört das Teil nicht sogar beim pedallieren? Ist der Freigang zum Reifen beim Fully immer noch ausreichend und kann solch ein „Viech“ auch an meinem Renner hängen?

Soviel vorab: Ja, es kann! Sämtliche eben genannten Bedenken sind nach der ersten Tour ausgeräumt! Die Pika ist nicht nur ein Packwunder sondern sitzt auch bombenstabil am Rad.

pika
Das Prachtstück im ersten Praxiseinsatz

Die Verarbeitungsqualität und die verwendeten Materialien sind über jeden Zweifel erhaben. Die Tasche besitzt einen stabilen Einlege-Boden und einen breiten Klettverschluss zur Befestigung an der Sattelstange. Die beiden Schlaufen am Sattelgestell sind quasi nur noch der Hosenträger zum Gürtel, denn selbst wenn diese noch nicht verschlossen sind, hängt die Pika in ihrer Position. Die Kunststoff-Schlaufen (sehr zähes Material) sorgen in unwegsameren Gelände für sicheren Halt. Mein Tascheninhalt besteht allerdings auch nur aus Reservebekleidung und Toilettenzubehör, also keine schweren Ausrüstungsgegenstände. Obwohl mein Schlafsack oder das Zelt darin auch ihren Platz finden würden.

Beim Tragen des Bikes macht sich als erstes die hecklastige Gewichtsverteilung bemerkbar, gleiches gilt bei Sprüngen im Gelände. Meine Pika jage ich im Rahmen der 15Jahres-Geburtagstour der Funbiker über die Trails und sie wird dabei alles andere als geschont! Sie ist dabei erstaunlich unauffällig, sie stört auch nicht an den Oberschenkeln. Ein Problem gibt es erst, wenn der Pilot im Gefälle mit dem Hinterteil hinter den Sattel muss. Das klappt natürlich nicht, ist dann aber auch schon die einzige Einschränkung, die mir auffällt. Bei einer längeren Tour kann die Pika problemlos einen Teil des Reisegepäcks aufnehmen und so den Rucksack deutlich verkleinern. Das Volumen lässt sich flexibel zwischen 6 und 12 Litern über den Rollverschluss ala Ortlieb einstellen. Wie sich ihre größere Schwester, die „viscacha“, im Einsatz schlägt, kann man zum Beispiel hier anschauen.

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2 Thoughts to “Unterwegs getestet”

  1. Thomas

    Interessant. Mir scheint, man kann die Tasche
    auch als Schutzblech nutzen.
    Ich warte ja immer noch darauf, dass mich
    diese Art Radfahren so reizt, dass ich
    einfach mal die „Pika“ packe.

    1. Mario Schön

      🙂 Wohl war!
      Ist zwar etwas zu teuer, sie nur als Schutzblech zu nutzen, aber vollgepackt verrichtet sie diesen Dienst ja automatisch.

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