Wer LANGläuft, lebt länger ;)

In den Medien wird dieser Winter in Deutschland als einer der dunkelsten und trübsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung bezeichnet. Die Flucht nach Süden ist in so einem Fall genau das Richtige Mittel, dem daraus resultierendem körperlichen Tief entgegen zu wirken. Und weil in den Alpen seit langem mal wieder so richtig der Schnee liegt, kommen an Stelle des Bikes natürlich die Ski ins Gepäck. Allerdings nicht die hippen Abfahrtsbretter, sondern die Langlauflatten!

Ski Arena Toblach. Ich werde eingerahmt von Olli und Jörg

DerMario, Olli, Hilmar und Jürgen

Tja, das Fatty schaut ein wenig traurig drein, jedoch hat sich durch Zufall die Möglichkeit zur Teilnahme an einem ganz besonderen event ergeben. Die „efns“ (European Forester’s Competition in nordic skiing) feierte ihr 50. Jubiläum im Biathlonzentrum von Antholz (Südtirol) mit einem sehr ambitioniertem Wettkampfprogramm. Also genau an jenem Ort, wo vor wenigen Wochen der Weltcup ausgetragen wurde. Dort durfte ich eine (Nord)Hessische Abordnung im freien Stil (also Skating) unterstützen, auch wenn so „kurze Strecken“ nicht unbedingt meine große Stärke sind. Andererseits erzeugen für einen Flachlandtiroler wie mich, ob der wenigen Traningsmöglichkeiten Distanzen von zwei mal fünf Kilometer auf einer Weltcupstrecke schon beinah Marathonfeeling. Schnappatmung, allein schon durch die Höhe des Biathlonzentrums von 1600Meter ist garantiert. Ausruhen auf der Strecke ist unmöglich. Entweder geht’s hoch, oder sprichwörtlich atemberaubend runter 🙂

Zuvor stand aber, als Einstimmung in die Woche, der große Jubiläumslauf im Programm. Von Cortina d’Ampezzo bis Toblach führte die landschaftlich einmalige Strecke. Wer wollte, konnte mit einer Extrarunde den 30km langen Kurs bis auf 50 km erweitern. Ich wollte zwar, mein Körper aber nicht!

In der zweiten Wochenhälfte folgten dann die Biathlonwettkämpfe. Läuferisch hatten wir gegen die Konkurrenten aus den Alpenländern oder Skandinavien nicht den Hauch einer Chance. Meine Schießleistung im Einzwelwettbewerb der freien Technik (2×5 km)konnte sich hingegen sehen lassen. Ich musste nur einmal durch die Strafrunde hecheln, andere waren da deutlich öfter am Kreiseln 😉 Zwei Tage später wurde der Staffelwettbewerb über 2x5km ausgetragen, leider ganz ohne Schießen. Von den vier Startern waren jeweils zwei Läufer im klassischen Stil und zwei in der freien Technik unterwegs. Ganz schön spannend das alles! Ergebnisse und weitere Bilder [latest news]: Hier

Wenn kein Wettkampf auf dem Programm stand, konnte man sich während des „Beiprogrammes“ kulturell weiter bilden. Zahlreiche Exkursionen standen zur Auswahl. Mit Olli und Zinser entschied ich mich für einen Stadtrundgang in Bozen mit einem Besuch im sehenswerten Ötzi-Museum. Im Anschluss besichtigten wir sogar noch eine Firma, die sich auf Schnee-Erzeugung spezialisiert hat. Bei TechnoAlpin wurden wir in sämtliche Geheimnisse von Frau Holle eingeweiht. Insofern war auch dieser Ausflug für uns Technik-Nerds sehr interessant (Auch der Ötzi wird übrigens mit einer Menge Technik der Nachwelt erhalten). Als ein echtes Highlight präsentierte sich zum Abschluss ein Ausflug ins Gsierser Tal. Hier gibt es jedes Jahr einen Ski-Marathon, der unter anderem dafür bekannt ist, dass er bislang noch nie ausgefallen ist. Auch bei bescheidensten Schneeverhältnissen wurde der Lauf jedesmal irgendwie ermöglicht. Für eine Teilnahme waren wir zwei Wochen zu früh vor Ort.

An dieser Stelle möchte ich ein großes Dankeschön an Markus richten, der sich vor Ort um alles organisatorische  gekümmert hat und immer als Ansprechpartner zur Verfügung stand. Danke natürlich auch an Jörg, der mit großer Hingabe unsere Ski jedes mal mit dem richtigen Wachs versorgt hat 🙂 

Anmerkung:
Dieser Artikel ist kein offizieller Wettkampf-Bericht. Er dient mir lediglich als „Tagebucheintrag“ und Erinnerung an eine klasse Woche in Südtirol. Demzufolge verzichte ich auf eine ausführliche Beschreibung der Veranstaltung und Ergebnisse. 

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4 Thoughts to “Wer LANGläuft, lebt länger ;)”

  1. Zinser

    Danke für deinen schönen Bericht. War eine tolle Woche. Ich wachse dir deine Ski auch immer wieder gerne. Und wenn du zu schnell wirst, dann mit Steigwachs ;-))

    1. Mario Schön

      Auf dein Angebot komme ich gerne zurück. Allerdings steht zu befürchten, dass du in diesem Winter nicht mehr aktiv werden musst. Und auf die Eigenschaften des Wachses werde ich natürlich mit Argusaugen blicken. Aber dass ich plötzlich zu schnell werden könnte, steht eher nicht zu befürchten 😄

  2. Thomas Apel

    Klasse Bericht! Ein weiteres interessantes Hobby, kein Mainstream, aber naturnah, technik-affin, gear-lastig, selbst bestimmt und selbst erlebt – so ist es richtig!

    1. Mario Schön

      Danke Thomas, habe eine Weile überlegt, ob ich über diese klasse Veranstaltung einen kurzen Bericht im Fahrradblog schreibe. Hat mit Radfahren direkt zwar wenig zu tun, aber im Winter halte ich es für legitim, auch mal über „Randsportarten“ zu berichten. Die machen ja sogar eine Menge Spaß und als Ausgleich zum Biken ist das Skaten oder Langlaufen mehr als geeignet! Schade, dass wir in unserer näheren Umgebung nur noch so selten die Möglichkeit haben, die Latten an die Füße zu schnallen.

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