Zollstock-Shorty

Mein Sonntag hat kurzfristig ein kleines Zeitfenster für eine kurze Bikerunde bekommen. Das nutze ich natürlich gerne und mache mich zwischen zwei Regenfronten (wolken-app sei Dank 😉 ) auf den Weg. In zwei Stunden will wieder zu Hause geduscht sein. Da bietet sich ohne großes Nachdenken der Zollstock an. Dem wollte ich ohnehin mal einen Besuch abstatten, denn von Carsten habe ich erfahren, dass dort oben der Stein mit dem Rumpelstilzchen offenbar dem Vandalismus zum Opfer gefallen ist.

Los geht es mit warm Fahren der dicken Schlappen auf dem Rehheckenweg, dann stelle ich mich hinter dem Steinertsee dem ultimativen Anstieg auf den Zollstock. Eine kurze Erholung für die Schenkelchen gibt es bei der Überquerung der Kreisstraße und dann heißt es Kopf runter und kurbeln, kurbeln, kurbeln. Ich muss unweigerlich an das Team „Kubelschweine“ beim Winterpokal denken 😉 Dieser Team-Name ist schon irgendwie witzig….Immer schön der Strecke des Bergzeitfahrens folgend, arbeite ich mich also voran. Nur heute ein wenig langsamer.

Kein Wunder, denn ab der Hälfte des Weges fahre ich plötzlich auf astreinem, frischem Kalkschotter. Das Fatty rollt aber immer noch um länger besser darüber, als die „schmalen“ 2,4er Trennscheiben des Fullies. Oben angekommen springt mir direkt der nackte Basaltbuckel ins Auge, der jahrelang das Steinbild getragen hat. Wer kommt eingentlich auf so eine bescheuerte Idee, den Stein zu zerstören??? Die Bruchstelle macht den Anschein, als wäre per Fußtritt die Skulptur einfach vom Sockel getreten worden. Wirklich traurig.

Meine Pause ist nur kurz. Für die Abfahrt wähle ich den direkten Weg ins Gläsnertal und die Querverbindung in Richtung Alm. Hinter dem Dahlheimer Feld hauts mich dann fast noch in den Schlamm, als sich das Fatty komplett querstellt. Im glitschigen Untergrund finden selbst die breiten Reifen keinen Halt mehr und vermitteln das Gefühl einer Eisfläche. Am Ende habe ich es tatsächlich wieder halbwegs trocken bis nach Hause geschafft.