Die Elektrifizierung von Antrieben ist in aller Munde und ein heiß diskutiertes Thema. Nicht nur die Automobilbranche ist durch diese Entwicklung getrieben, sondern auch die Fahrradbranche. Stellenweise scheint letztere sogar ein Stück Innovationstreiber zu sein. Warum sonst springen so bekannte Automobilzulieferer wie Continental auf den durchstartenden Zug der Fahrradbranche auf? Vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, ein Unternehmen gleich bei mir um die Ecke kennenzulernen, das sich auf den Bau von Elektromotoren spezialisiert hat….

Elektromotoren in Deutschland bauen? Macht das überhaupt Sinn, bei einem so weit entwickelten Bauteil? Dies sind Fragen, die sich einem Nicht-Elektrotechniker (wie mir) unmittelbar aufdrängen. Antworten auf diese und viele weitere Fragen lieferten uns die Firmeninhaber und Mitarbeiter von Plettenberg in Baunatal-Großenritte. Den Besuch hatte Helmut Mauer für sein Team und ein paar Gäste organisiert, der im Rahmen seiner letzten Festlichkeit ein Fat-Bike mit einem Antrieb aus dem Hause Plettenberg ausgestellt hat.
Einen gesamtheitlichen Überblick über das Unternehmen lieferte uns die Chefin, Diana Plettenberg, mit einer ausführlichen Präsentation.

Dabei hat sie einen Bogen über die Historie bis hin zur heutigen Prozesskette für den Motorenbau gespannt. Aktuell sind dort 30 Mitarbeiter beschäftigt, 12 übrigens in Heimarbeit. Besonders die Fertigungstiefe und der Anteil von Handarbeit ist sehr beeindruckend! Die Fertigung eines Elektromotors startet mit dem Laser schneiden der Statorbleche und endet auf einem Leistungsprüfstand, auf dem jeder Motor seine Funktion unter Beweis stellen muss, bevor er an den Kunden ausgeliefert wird. 100 % Qualitätskontrolle. Dazwischen liegen etliche Fertigungsstufen und nicht wenige davon sind tatsächlich Handarbeit! Sehr interessant ist die Tatsache, dass auch industrielle Anwendungen immer mehr Kunden finden. Die unterschiedlichsten Arten von Drohnen gehören hier zu dem wachsenden Kundenkreis. Fotografieren durfte ich von der Fertigung verständlicher Weise sehr wenig, denn das ist ein Stück Firmengeheimnis und eigenes KnowHow, das nicht ohne Weiteres nach außen getragen wird. Dem zolle ich auch höchsten Respekt und bin deshalb sehr sparsam mit Bildern. Die Leistungsfähigkeit der Motoren bei den geringen Baugrößen hat mich nachhaltig sehr beeindruckt! Ich blicke gespannt in die Zukunft unserer Mobilität!
Den einzigen Wermutstropfen bildet dabei die Stromquelle. Unsere heutigen Möglichkeiten, Strom zu speichern und bei Bedarf abzurufen (also die Akkus), hinken da leider ein wenig hinterher…..
Vielen Dank an das Team der Firma Plettenberg für den tiefen Einblick in die Fertigung von Elektromotoren und an Helmut Mauer für die Organisation des Besuches.
Der handwerkliche Ansatz in der Fertigung von Elektromotoren bei Plettenberg ist wirklich beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, wie selten heutzutage echte Handarbeit in solchen Prozessen noch vorkommt. Besonders die Fertigungstiefe und die Kombination aus Präzision und Individualität machen den Unterschied. Gerade in Hinblick auf Mobilitätslösungen für Senioren könnten solche innovativen und leichten Motoren eine spannende Zukunftsperspektive bieten.
Wäre es denkbar, dass Plettenberg seine Expertise in diesem Bereich erweitert, um nachhaltigere und noch effizientere Lösungen für Elektromobile zu entwickeln?
Der Beitrag ist schon ein paar Jahre alt und ich bin leider nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Firma Plettenberg. Die Fragestellung ist aber absolut berechtigt. Vor allem finde ich die Idee für Mobilitätslösungen für Senioren sehr interessant! Ich nehme den Kommentar gerne als Anlass, um mich dort noch einmal genauer hinsichtlich neuer Entwicklungen umzuhören.