Eine Runde Harzen

Bekannt ist der Harz unter anderem durch seinen höchsten Gipfel, den 1141 Meter hohen Brocken. Meistens ist es dort oben aber ziemlich ungemütlich, weil windig, regnerisch oder saukalt. Etwas tiefer gelegen findet sich für Mountainbiker ein echtes Trail-Eldorado, das kaum Wünsche offen lässt. Ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen mit richtig schöner Infrastruktur. Deshalb waren wir mit der SG-Stern Kassel einmal mehr vor Ort (Harz-V oder sogar Harz-VI). Haben wir uns sonst immer mit Jugendherbergen oder sonstigen einfachen Herbergen begnügt, buchten wir uns diesmal im Torfhaus-Harz-Resort ein und belegten für zwei Nächte ein Haus vom Typ „Hirsch“ mit sechs Personen.

Die sechs Harzer: WD, Stefan, Hansi, Benno, Martin, kniend: DerMario
HINWEIS: Keinerlei Sponsoring, Produkte, Hinweise auf Unterkünfte spiegeln meine eigene Meinung und Erfahrung wider!


Der Freitag, 9. August, ist Anreisetag. Von Kassel bis auf das Torfhaus dauert es bei normalem Verkehr gute 90 Minuten, diesmal ist es etwas voller auf der Strecke. Bis die Bikes und vor allem wir so fertig für die erste Ausfahrt sind, ist es kurz nach 11 Uhr. Auf dem Plan steht eine Tour über knapp 40 Kilometer, also kein Problem, bis zum Abendessen wieder zurück zu sein. Die Ansprüche an die Strecke sind heute nicht sonderlich hoch. Alles gut fahrbar, unterwegs immer wieder schöne Ausblicke. An die Tatsache des sterbenden Waldes müssen wir uns erst gewöhnen. Für uns ist das Ausmaß total erschreckend. Der Harz wird bald ein ganz neues Gesicht bekommen, daran besteht absolut kein Zweifel. Ob er dadurch aber weniger attraktiv wird, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich denke, diese „natürliche Bereinigung“ tut der Flora gut und sorgt in Zukunft für eine größere Vielfalt. Sofern der Mensch, im speziellen der Forst, aus den Geschehnissen (Waldsterben im Harz) Lehren zieht. Der Freitag in Bildern:

Für den Samstag haben wir uns einiges vorgenommen. Nicht nur die Distanz soll wachsen, sondern auch der Trailanteil inklusive Schwierigkeitsgrad. Aus dem „Schmidt Buch Verlag“ habe ich mir extra einen neuen Kartensatz für Mountainbiker gekauft. Diese sind nicht nur auf einem aktuellen Stand, sondern wurden auch von Mountainbikern für Mountainbiker erstellt. Trails sind darin in den unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen der Single-Trail-Skala (STS) abgebildet. Zusätzlich finden sich verschiedene Tourenvorschläge darin. Auch das Kartenbild überzeugt. Vom Torfhaus kurbeln wir zunächst auf die Wolfswarte hinauf. Entgegen den Warnungen von Wanderern klappt die Auffahrt besser als gedacht. An ein paar Stellen müssen wir zwar Schieben, aber ein großer Teil des Trails ist fahrbar. Hinunter benutzen wir den Butterstieg. Der hat’s auch in sich. Richtig schön lang ist die Abfahrt bis Altenau. Am Okerstausee ist der tiefste Punkt unserer heutigen Tour erreicht. Dem Kellwasser folgend, arbeiten wir uns jetzt wieder aufwärts. Ein Landschaftliches Highlight ist der Eckerstausee, der auch geschichtlich einiges zu erzählen hat. Denn hier verlief einst genau mittig der Staumauer die innerdeutsche Grenze. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich hier schon mal war! In Ilsenburg haben wir eine größere Pause geplant. Für mich ist jedeoch vier Kilometer zuvor Zeit zur Wende in Richtung Torfhaus. Aus privaten Termingründen will ich am Samstagabend wieder zu Hause sein und setze meine Rückfahrt nun allein fort. Zur Kaffeezeit erreiche ich unser Quartier, nehme noch eine Dusche und einen Kaffee mit Kuchen, um dann zurück nach Kassel zu fahren. Gespannt bin ich auf die Erzählungen meiner fünf Kameraden, die da noch einiges an Trails zu beackern haben. Später wird mir der Wahrheitsgehalt der STS auf den Trailkarten bestätigt. Schwarz ist definitiv schwarz und für den „Normalbiker“ nicht fahrbar. Dennoch sind am Abend alle sehr zufrieden mit dem Tag und glücklich über das gebuchte Drei-Gänge-Menü 🙂 .

Sonntag muss bis 10 Uhr aus dem Quartier ausgecheckt sein. Somit bietet sich auch eine Tour an, die quasi auf dem Heimweg liegt. Dafür empfiehlt sich ein Ründchen um, oder besser gesagt ab Clausthal-Zellerfeld…leider liegt mir von der Tour kein Bildmaterial vor. Vielleicht findet sich noch etwas, dann wird es mit einem Update hier nachgereicht 🙂 

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