Am längsten hat in der Vorplanungsphase für den Besuch der Berliner Fahrradschau die Buchung der Bahntickets gedauert. Die Besonderheit dabei war (eigentlich gar nicht so besonders): Sparpreisticket für Hin UND Rückfahrt Kassel-Berlin, IC und Fahrradmitnahme für drei Personen. Das bedeutet online schon eine gewisse Herausforderung und funktioniert telefonisch deutlich einfacher. Den telefonischen Support der Bahn kann ich sowieso nur sehr empfehlen. Ausgesprochen nett und kompetent wird einem hier geholfen. In diesem Jahr wähnte ich mich für das Unternehmen „Fahrradschau“ in Begleitung von Dirk und Hansi, denen ich die Ausstellung bereits im letzten Jahr wärmstens empfohlen habe…

Ein wenig Programm drumherum hatte ich mir aber auch noch überlegt: Anreise am Freitag, abends einem Vortrag von Gunnar Fehlau lauschen, der im Radshop Velophil (Stadtteil Moabit, jetzt Mitte) angeboten wurde. Das Thema: „Aufs Rad und raus“, Kurztrips in die Natur. Dass sich daran wie selbstverständlich auch ein „overnighter“ anschloss, war ja nur logisch. Der Samstag sollte ganz im Zeichen der Fahrradschau stehen, die traditionell in der Berliner Station (Gleisdreieck) stattfand. Ein weiterer overnighter schlug dann den Bogen zum „Doublenighter“, gleichbedeutend mit einem kleinen Ritterschlag für Bikepacker (entspricht vergleichsweise dem Seepferdchen der Schwimmer 🙂 ) Der Sonntag sollte dann entweder einem weiteren Besuch der Station dienen, oder alternativ dem abschnittweisen Befahren des Mauerradweges (insgesamt schlappe 160 Kilometer lang).
Los geht’s also am Freitagmorgen um 6:23 Uhr in Kassel Wilhelmshöhe mit dem IC 2182. Diese unchristliche Zeit ist dem Sparticket geschuldet, dem wir außerdem einen Umstieg und knapp eineinhalb Stunden Wartezeit in Hannover zu verdanken haben. Die Zeit nutzen wir sehr sinnvoll und gerne für ein kleines Frühstück im Kaffee. Der Anschlusszug kommt pünktlich, Platz im Zug ist reichlich. Unterwegs schmieden wir gemeinsam am Programm bis zum abendlichen Vortrag und entscheiden uns für einen Ausstieg schon VOR dem eigentlichen Ziel, dem Berliner Hauptbahnhof. Von Spandau aus ist es nämlich nur ein Katzensprung bis zu unserem ersten overnighter-Spot, der normalerweise nicht preisgegeben wird, um ihn nicht zu „verbrennen“.









Anschließend stehen ein paar typische Berliner Attraktionen auf unserem Fahrplan, um Dirks Liste der „Musst du in Berlin gesehen haben“ abzustrampeln. Mit dem Rad in Berlin klappt das überraschend gut und vor allem zügig! Radwege überall, rechtsabbiegende Autofahrer, die sogar auf Radfahrer achten, wir sind begeistert! Auch Velophil besuchen wir schon vorab, um uns im Laden ein wenig zu informieren. Nicht nur über den abendlichen Vortrag, sondern auch viel über Räder, Zubehör und Getriebe. Ab 17 Uhr habe ich bei mir einen besonderen Programmpunkt im Kalender vermerkt, denn als Blogger hatte ich im Vorfeld die Möglichkeit für eine Presse-Akkreditierung, die ich natürlich gerne wahrgenommen habe. Eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung der Fahrradschau führt uns, ein Tross aus gut 50 Journalisten/Bloggern, Fares Gabriel Hadid (Geschäftsführer) in Begleitung von Daniela Odesser (Öffentlichkeitsarbeit) durch die Hallen der Station. Im wesentlichen liefert er Hintergrundwissen über das Konzept der Fahrradschau und zu den einzelnen Bereichen, in die sich die Schau gliedert. Aber leider nichts technisches, keine Einzelheiten zu Fahrradspezifischen Neuheiten, was für mich natürlich von besonderem Interesse gewesen wäre. OK, die e-bikes bekommen diesmal mehr Platz, wen wundert’s. Nach dem Rundgang treffe ich auf dem Potsdamer Platz wieder auf meine Freunde Hansi und Dirk, die während meines Pressetermins noch einen Abstecher zum Fernsehturm gemacht haben. Von hier sind es nur knappe fünf Kilometer bis Velophil, wo Gunnar bereits für seinen Vortrag aufgebaut hat. Das Publikum bilden etwa 50 Personen, die sich alle in irgendeiner Form mit dem Radeln identifizieren. Gespannt folgen wir Gunnars Ausführungen zum Thema „overnighter“ und sogenannten Mikroabenteuern. Er liefert dabei in sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Art Tipps rund um das Thema Übernachten in der freien Natur. Dass sich seine Ausführungen über fast zweieinhalb Stunden erstrecken, habe ich nicht erwartet, denn bis zu unserem eigenen overnighter-Spot sind es schließlich noch knappe 20 Kilometer mit dem Radel. Durch die Stadt versteht sich. Es freut mich sehr, dass sich Thomas (Alias Cubation) uns anschließt und als ortskundiger Scout den Weg weist. Kaum einer kennt die Radwege Berlins besser als er, der hier als Fahrradkurier sein Brot verdient. Über unterschiedlichste Wege erreichen wir schließlich einen Punkt, der uns einen ganz besonderen Blick auf die Stadt ermöglicht….
Fortsetzung folgt.
Supi, tolles Event, ich warte schon auf die Fortsetzung ;-))
Sooo viel Eindrücke…war ein super Wochenende!