Edersee-Bikepacking-Wochenende

Eine Bikepackingtour war längst überfällig! Schließlich befinden wir uns mitten in der „Sommerpause“. Ich allerdings nicht, bei mir dauert der Urlaub noch ein paar Wochen. Um so schöner ist dann wenigstens ein Wochenende auf dem Bike. Mein bester Freund, das Specialized Sequoia genießt nun übrigens die Altersteilzeit! Seit dem die gebrochene Kettenstrebe geschweißt wurde, gönne ich ihm etwas Ruhe. Es gibt inzwischen einen Nachfolger, der eingearbeitet werden muss. Markantester Unterschied: Stahl wurde durch Carbon ersetzt. Details vielleicht in einem separaten Artikel, denn es gibt schon markante Unterschiede der Modelle.

Am ersten Augustwochenende bin ich im bekannten Kreise unterwegs. Etwas dezimiert, denn einer treibt sich aktuell in Skandinavien rum. Wir begnügen uns hingegen mit dem Edersee im Nordhessischen Waldeck-Frankenberg. Gemessen am Volumen ist das immerhin der drittgrößte Stausee in Deutschland. Am Freitagabend steht ein Konzert an: Edwin Kimmler tritt in der Campingkirche auf der Halbinsel Scheid auf! Das ist schon mal ein gewichtiger Grund, dorthin zu fahren. Weil wir allesamt am Freitag noch arbeiten, treffen wir uns erst am späten Nachmittag. Zuerst Hansi und ich an der Hafenbrücke in Kassel, wenig später dann stößt Dirk in Grifte zu uns, der ebenfalls von seiner Arbeitsstätte anrollt. Über Gudensberg und Fritzlar wählen wir eine ziemlich direkte Anfahrt zum See, denn wir wollen auf keinen Fall zu spät beim Konzert sein. Unser Plan, an der Staumauer nach Rehbach abzubiegen, um von dort die Fähre nach Scheid zu nehmen scheitert am pünktlichen Feierabend des Fährmannes. So müssen wir noch eine kleine Schleife um den See herum fahren, um auf die Halbinsel zu gelangen. Das kostet zwar eine halbe Stunde zusätzliche Fahrzeit, die uns aber nicht großartig in Zeitnot bringt. Herr Kimmler startet ja erst um 20 Uhr. Auf der Pferdekoppel (ein Campingplatz!) schlagen wir unsere Zelte auf. Von dort sind es nur zehn Minuten zu Fuß bis zur Campingkirche. Edwin Kimmler ist ein echter Live-Musiker! Ihn muss man einfach ERLEBEN und nicht nur hören. Er tritt meines Wissens nach nur allein auf, spielt Gitarre, Klavier und Mundharmonika (wahrscheinlich auch noch mehr Instrumente). Alles mit unglaublicher Leidenschaft, es macht mit ihm schon echt Spaß.

Am Samstag wollen wir den Edersee komplett umrunden. Auf ein paar neuen und altbekannten Pfaden. Von Scheid aus fahren wir zum westlichen Ende des Sees, seinem Zulauf, der Eder. Der Pegel steht aktuell bei ca. 60%, so dass die Eder, je westlicher man kommt, als Fluss im eigentlichen See klar erkennbar ist. Der Seegrund ist üppig grün bewachsen. Unterwegs schwelgen wir hin und wieder in Erinnerungen. Wie oft sind wir hier eigentlich im Rahmen des SG-Stern Familiencamps mit unserem Nachwuchs gewesen? Drei, vier, fünfmal? Mit Sicherheit. Und jedesmal war’s genial.
In Herzhausen gönnen wir uns erstmal eine Mittagspause, bevor wir am südlichen Ufer wieder Richtung Waldeck und Staumauer fahren. Der touristische Betrieb ist auf Grund der schlechten Wetteraussichten überschaubar. Umso schöner für uns, wir haben freie Bahn. Eine Pause in Rehbach mit Fischbrötchen ist, wenn auch nicht nötig, obligatorisch. In Niederwerbe treffen wir uns noch mal kurz mit Uwe (Dirks Bruder) bei Watchara’s Werber Eck (Geheimtipp!), um dann allmählich die Heimreise anzutreten. Den See verlassen wir über das idyllische Weiherbachtal, passieren den alten Bahnhof von Netze und überqueren anschließend einen namenlosen Pass (auf ca. 430 Hm) zwischen dem Raben- und dem Sandkopf. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer bis zum Trekkingplatz „Brederich“. Unsere Übernachtung wollen wir aber auf dem Campingplatz von Naumburg verbringen. Einfach eine coole Location, sehr empfehlenswert. Wir können unsere Zelte noch im trockenen aufbauen, etwas essen und trinken, bevor eine mächtige Regenfront aufzieht und ihre Schleusen über uns öffnet….

Am Sonntagmorgen ist der Regen vorbei. Etwas kühl zwar, aber trocken von oben. Nach dem Start in Richtung Heimat lässt sich auch schon die Sonne blicken. Puh, was haben wir Glück! Bei diesen Bedingungen kann ich Hansi und Dirk ein Stück meiner Gravelstrecke zeigen, die ich für den Naturpark Habichtswald angeboten habe. Zum späten Frühstück am Sonntagmorgen schaffen wir es zwar nicht ganz bis nach Hause, aber dafür pünktlich zum Mittag 🙂

Hier finden sich die Strecken bei Strava:

Wer möchte, kann sich an dieser Stelle auch ein kurzes Video ansehen, das Dirk mit seinem smartphone aufgenommen hat:

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2 Thoughts to “Edersee-Bikepacking-Wochenende”

  1. Hallo Mario,
    die Kettenstrebe beim Sequoia gebrochen – wie passiert das??? Oder habe ich einen Blogbeitrag verpasst?
    Beste Grüße
    Gert

    1. Mario Schön

      Hallo Gert, nein, du hast keinen Blogartikel verpasst 🙂 Das habe ich noch nicht gepostet. Sollte ich tatsächlich unbedingt nachholen, denn es scheint ein Serienfehler von Specialized zu sein. Genau an der Stelle, wo sich eine Sicke befindet, um dem Reifen etwas mehr Freigang zu gewähren ist an der Unterseite der Kettenstrebe ein Riss entstanden. Beinah schon die Hälfte des Rohres. Ich habe das zwar fachmännisch schweißen lassen, was aber trotzdem nicht so ganz einfach war (dünnwandiges Rohr, die richtigen Schweißparameter finden etc.) Schlussendlich ist es mir zu heikel, damit beladen durch die Landschaft zu fahren. Leider, denn ich habe mich auf dem Rad immer sehr wohl gefühlt!
      Ich werde einen Artikel darüber noch einstellen, Bilder habe ich aufgenommen.
      Viele Grüße
      Mario

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