Senkrecht nach oben

Der Winter ist vorbei! Längere Touren in den Beinen? Fehlanzeige. Es wird allmählich Zeit, konditionell den Körper auf die Fahrradsaison 2022 vorzubereiten. Das vergangene Wochenende war eine prima Gelegenheit dazu. Und besonders schön war natürlich, dass ich mich in Begleitung drei weiterer Bikepacker befand: Hansi, Andreas und Dirk. Aus Kassel raus ging’s auf der Landkarte quasi senkrecht nach oben. Und das nicht nur auf der Strecke, sondern auch mit der Laune!

An der Grillhütte von Frommerhausen sind wir zu viert unterwegs

Okay, die Sonne täuschte ein wenig über die Realität hinweg. In den schattigen Bereichen war’s echt frisch und für die Nacht -5°C angekündigt. Irgendwie doch noch Winter. Der dicke Schlafsack, die Daunenjacke und eine Mütze waren Pflicht im Gepäck. Premiere am Gravelbike. Meinen dicken Winterschlafsack hatte ich hier noch nie am Lenker und es hat ein wenig gedauert, bis ich den zwischen den Lenker quetschen konnte. Statt Spiritus oder Gas hatte ich diesmal Benzin zum Kochen dabei. Alles in allem also ein spürbares Mehrgewicht zur sommerlichen Ausrüstung.

Unser Spot stand fest, der Weg dorthin war variabel. Er sollte aber ohne Hilfsmittel erfolgen, also diesmal keine Tram. Andreas hatte einen Vorschlag via Komoot erstellt, dem wir zu großen Teilen auch folgten. Eine sehr abwechslungsreiche, beinah exakt nordwärts führende Route. Mit Dirk und Andreas traf ich mich am Fuße des Jungfernkopfes in Kassel. Über „hidden-Trails“ kamen wir an der Grillhütte Frommershausen an, um auf Hansi zu treffen. Kleiner Plausch mit weiteren Menschen, Starterfoto aufgenommen von eben diesen und weiter ging’s. Trotz blauestem Himmel fröstelte es mich in Anbetracht der vor uns liegenden Strecke. Mehr als einmal hab ich mich in dieser Gegend auf dem Rennrad dem unerbittlichen Gegenwind gestellt und dabei mächtig Körner gelassen. Diesmal war’s ganz anders! Kaum Wind, kaum langweilige Felder, dafür aber viel Schotter unter den Reifen. Das machte richtig Laune. Die Kilometer flogen unter uns durch, es fiel beinah schwer, mal für eine Verpflegungspause anzuhalten. Dabei hatten wir es gar nicht eilig. In Bad Karlshafen konnten wir sogar noch Kaffee und Kuchen in der Sonne genießen. Anschließend versorgten wir uns im Supermarkt für die abendliche Verpflegung. Gut beladen starteten wir unseren Endspurt zum Biwakplatz oben im Wald.

Die Nacht war sternenklar, kalt. Von Daunen umhüllt ist das kein Problem. Wenn nach dem Aufstehen, während die Sonne allmählich am Horizont Höhe gewinnt, noch ein heißer Kaffee die Kehle passiert, kann ein Morgen kaum schöner sein. Ein rundum sorglos Frühstück gönnten wir uns unten in der Stadt. Somit waren die 25 Kilometer bis Hümme quasi reine Formsache. Wenngleich es sich mit vollem Bauch auch nicht so ganz locker fährt….Am Bahnhof wartete bereits eine gut vorgewärmte RT1 auf uns.

(Fotografische Unterstützung gab’s von Andreas und Dirk)

Ein kurzes Video von Dirk gibt es diesmal auch 🙂

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