Unterwegs auf dem Zwillingsradweg, Tag 4 und 5

Inzwischen haben wir schon 165 Kilometer auf dem Zwillingsradweg durch die Oberlausitz zurück gelegt. Für den vierten Tag stand ein Besuch im Findlingspark Nochten auf dem Fahrplan. Das Etappenziel lag wieder am Ufer der Neiße in Rothenburg.

Transparenzhinweis: Der Artikel enthält Werbung und entstand auf Grund einer Kooperation mit der Marketing Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien. Die Reisekosten wurden übernommen. Ich berichte aus meiner persönlichen Sichtweise.

Tag 4, von Uhyst nach Rothenburg OL

Das neue Schloss in Uhyst. Leider leer stehend.

War das ein toller Start in den Tag: Wir konnten das erste mal in diesem Jahr draußen im Garten Frühstücken. Es fiel fast schwer, sich auf den Sattel zu schwingen. Viel leichter wäre es gewesen, das Badetuch am Ufer des Bärwalder Sees auszubreiten….Aber wir waren ja schließlich auf einer Entdeckungstour unterwegs und nicht im Badeurlaub 🙂

Der Findlingspark Nochten

Von Uhyst bis zum Findlingspark in Nochten sind es gerade mal 14 Kilometer. Wir hatten dort eine Verabredung mit Frau Schwitalla, die sich um das Marketing des Parks kümmert. Sie führte uns durch die interessante Ausstellung des Tagungszentrums und natürlich durch einen Teil des Parks, der in 2003 eröffnet wurde. Wie es der Name schon erahnen lässt, finden sich überall auf dem Gelände „Findlinge“, die beim Tagebau ans Tageslicht gefördert wurden. Sie wurden während der Eiszeit durch Gletscher in dieses Gebiet transportiert. Der Geologe Dr. Ulbrich übernahm die Gestaltung des 20 Hektar großen Parks mit den Findlingen. Auf dem Areal sind unterschiedlichste Themenlandschaften entstanden, die sich fußläufig (übrigens Barrierefrei) erschließen lassen. Wer den Park komplett entdecken möchte, sollte schon einen halben Tag dafür einplanen.

Vom Findlingspark geht es weiter nach Bad Muskau

Ab Nochten passte ich den GPS-Track ein wenig an unsere Bedingungen an. Dadurch verpassten wir zwar einen Teil des „Froschradweges„, den werden wir aber irgendwann noch einmal nachholen. Unsere „Abkürzung“ glänzte dafür mit richtig viel Wald, führte uns am noch aktiven Tagebau Nochten und einem Truppenübungsplatz vorbei. Wir nahmen zunächst Kurs auf Weißwasser, bogen aber noch davor in Richtung Krauschwitz ab. Direkt auf Bad Muskau zu. Der dortige Landschaftspark (Fürst-Pückler-Park) steht seit 2004 auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes. Klarer Fall, dass wir dem einen Besuch abstatteten. Als wir um die Mittagszeit dort ankamen, zeigte das Thermometer stattliche 27°C. Schatten spendende Bäume waren sehr willkommen.

Einkaufsmöglichkeiten sind selten bis gar nicht vorhanden

Wir versäumten leider, uns in der Stadt noch mit frischen Getränken zu versorgen. Eigentlich dachte ich tatsächlich, auf dem Weg nach Rothenburg eine Einkaufsmöglichkeit zu finden. In der Hinsicht hatte ich mich aber gründlich getäuscht. Der Track führte relativ dicht am Neißeufer entlang, winzige Ortschaften durchquerten wir. Einkaufsmöglichkeiten gab es jedoch keine. Dafür wieder reichlich Natur und Felder gigantischen Ausmaßes. Irgendwann haben wir einfach auf einem Hof angehalten und dort nach Trinkwasser für unsere Flaschen gefragt.

Ankunft in Rothenburg

Zwischen den Ortschaften Sagar und Skerbersdorf kamen wir an dem Standort einer ehemaligen Skisprungschanze vorbei. Heute erinnert noch ein Modell daran. Die schöne Holzhütte lud direkt zu einer kleinen Pause im Wald ein. Obwohl wir am Morgen schon ein wenig abkürzten, zeigte das GPS in Rothenburg 78 Kilometer. Ein wirkliche Abkürzung war das am Morgen also nicht! Bei der völlig ungewohnten Wärme war das ein richtiges Stück Arbeit. Erholung fanden wir in unserem Quartier, der Pension „Zum Postamt„. Ein echt schmuckes Gebäude mit Biergarten inklusive (der aber leider geschlossen sein musste). Um die Ecke versorgten wir uns im Edeka mit Proviant und ließen dann den Abend gemütlich ausklingen.

Tag 5, von Rothenburg nach Görlitz

Kulturinsel Einsiedel

Mit dem Frühstück wurden wir auch im Postamt reichlich verwöhnt. Die aufgefüllten Kalorienspeicher sollten also locker für die etwa 30 Kilometer bis Görlitz ausreichen. Unser nächstes Highlight war die Kulturinsel Einsiedel oder auch „Die geheime Welt von Turisede„. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs natürlich geschlossen, aber dennoch sehenswert. Dies ist ein Abenteuer-Freizeitpark nicht nur für Kinder. Und echt riesig groß. Klasse, mit wieviel Fantasie hier gearbeitet wurde und anscheinend auch noch wird.

Kunstmühle Ludwigsdorf

Unser Vorankommen wurde heute weniger durch die Topografie, als vielmehr durch eine richtig steife Brise aus südlicher Richtung erschwert. Wegen der riesigen Felder gab es da auch wenig Schutz. Aber wer langsamer fährt, hat natürlich mehr von der Landschaft 🙂 An der Kunstmühle Ludwigsdorf entdeckten wir sogar einen Schlauchomaten. Ein netter Service für Fahrradtouristen. Mit Überquerung der A4 kam auch schon Görlitz in Sichtweite.

Ankunft in Görlitz

Bevor wir aber ans Ufer der Neiße rollten, dorthin, wo wir vor fünf Tagen gestartet sind, erkundeten wir zunächst mit den Rädern die Altstadt. Am Nachmittag sind wir dann noch einmal zu Fuß aufgebrochen, um den Altstadtkern etwas genauer zu betrachten. Sehr schade, dass alle Geschäfte und die meisten Gastronomiebetriebe geschlossen waren. Die Altstadtbrücke war in den Anfängen der Pandemie ja komplett geschlossen, ist inzwischen aber wieder geöffnet. Den Grenzübertritt haben wir aber nicht mehr unternommen, denn das Wetter schwenkte sehr deutlich auf Regen.
Für das Abendessen wurde uns vom Hotel Tuchmacher sogar Geschirr inklusive Besteck auf dem Zimmer bereitgelegt. Natürlich war auch die Minibar bestens gefüllt, so dass wir unsere Expedition auf dem Zwillingsradweg durch die Oberlausitz gebührend „abschließen“ konnten. Mission completed!

Zeit für die Heimreise

Am Donnerstagmorgen, dem Himmelfahrtstag, ergab sich dann tatsächlich noch eine Einkaufsmöglichkeit. Denn nicht weit vom Hotel entfernt befand sich die kleine Brauerei Bierblume. Aus deren Repertoire wanderten ein paar „Erlkaiser – helles Vollbier“ und „Baronin Ludmilla von Lusatia – Festbier“ in unser Gepäck. Somit konnten wir uns beim Anblick der Flaschen zu Hause an eine super Radtour durch die Oberlausitz und den „Zwilingsradweg“ erinnern.

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